Protokoll für Phasen mit hoher Luftverschmutzung in Madrid

31.10.2016 - Elke Perzl / Madrid für Deutsche 

Aktuell kämpft Madrid wieder einmal mit hoher Luftverschmutzung. Durch das hohe Verkehrsaufkommen, überschritt Madrid in den letzten Jahren regelmäßig die erlaubten Höchstwerte. 
 
Seit Februar 2016 ist daher ein neues Protokoll in Kraft, das durch verschiedene Maßnahmen die hohe Kontamination mit Stickstoffdioxid (NO2) in der Hauptstadt bekämpfen soll.
Damit sollen vor allem gesundheitliche Beeinträchtigungen der Bewohnen vermieden werden. 
 
So wird gemessen: 
Das Rathaus betreibt ein Warnsystem, das die Luftqualität ständig überwacht und Phasen mit zu hoher Luftverschmutzung vorhersagen kann. Dieses System misst in Echtzeit die Konzentration an Schmutzpartikeln in der Luft, um schnellstmöglich auf zu hohe Werte reagieren zu können. 
 
Dazu wurde Madrid in 5 Zonen eingeteilt, die Verkehr, Einwohner und das Messverfahren berücksichtigen.
Sobald zwei Messstationen einer Zone zwei volle Stunden lang den Wert von 180 Mikrogramm/m3 Stickstoffdioxid überschreitet, wird eine zweite Phase eingeleitet. In dieser konsultieren die städtischen Angestellten die Wettervorhersage der spanischen Wetteragentur „Agencia Española de Meteorología“. Ist kein Wind oder Regen vorhergesagt, der die Schmutzpartikel verteilen könnte, wird das Protokoll aktiv. 
 
Die Maßnahmen:
Die Maßnahmen sind aufgeteilt in mehrere aufeinander aufbauenden Szenarien, bei denen jeden die jeweils Vorangegangene beinhaltet.
 
Szenario 1: 
  • Die Bevölkerung wird informiert und dazu aufgerufen, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Die Verantwortlichen des öffentlichen Nahverkehrs werden gebeten, Verstärkung anzufordern.
  • Die erlaubte Höchstgeschwindigkeit auf der M30 sowie auf Zufahrtsstraßen in die Stadt wird auf 70 km/h heruntergesetzt. 
 
Szenario 2: 
Das Parken in den parkraumregulierten Zonen (Zonas SER) innerhalb der M30 während der regulierten Parkzeiten (montags bis freitags 9 - 21h und samstags 9 - 15h) wird verboten.* 
 
Szenario 3: 
-  Innerhalb der M30 wird nur noch 50% des privaten Verkehrs zugelassen. An Tagen mit ungeraden Datum dürfen ausschließlich Fahrzeuge mit einer ungeraden letzten Ziffer in der Autonummer fahren und die Fahrzeuge mit einer auf eine gerade Ziffer endende Nummer nur an geraden Tagen. **
  • Es wird empfohlen, dass freie Taxis nicht mehr durch die Stadt fahren sondern an Taxi-Stellen und in den „Zonas SER“ auf Fahrgäste warten.
Szenario 4:
  • Weiterhin dürfen nur 50% der Fahrzeuge innerhalb der M30 fahren, wie im Szenario 3.
  • Freien Taxis ist es nun verboten, zu fahren. Gäste dürfen nur an Taxi-Haltestellen und in „Zonas SER“ aufgenommen werden. ***
Jeweils um 6 Uhr morgens werden die geltenden Maßnahmen auf ein Folgeszenario erweitert oder wieder aufgehoben. 
 
Hier kann man sich über die aktuelle Lage informieren: 
 
 - SMS-Benachrichtigungen gratis über diesen Link
  • Twitter-Alert des Twitter-Kontos @EmergenciasMad
  • Über die sozialen Netzwerke und Internetseiten der Stadt
  • Auf Informationstafeln auf der M30, EMT, Metro de Madrid, Cercanías und Intercambiadores
  • Agentes de Movilidad und Polizei
 
Das vollständige Protokoll kann auf madrid.es nachgelesen werden.
 
  • Ausnahmeregelungen für Parkbeschränkungen:
    für Anwohner der jeweiligen Zone, Betriebe und Gewerbetreibende mit Genehmigung, emissionsfreie Autos (Elektroautos, etc), Umzugswägen, Diplomatenfahrzeuge, Taxis und berechtigte Fahrzeuge für Personen mit körperlichen Einschränkungen sowie Fahrzeuge des öffentlichen Dienstes (Polizei, Feuerwehr, Krankenwagen, Service-Fahrzeuge für Elektrizität, Wasser, Gas und Telefon).
 
** Ausnahmeregelungen für die 50%-Beschränkungen: 
Öffentliche Verkehrsmittel, Fahrzeuge mit mindestens drei Mitfahrern, emissionsfreie Fahrzeuge (mit Genehmigung durch die DGT),Umzugswägen, Diplomatenfahrzeuge, Taxis und berechtigte Fahrzeuge für Personen mit körperlichen Einschränkungen sowie Fahrzeuge des öffentlichen Dienstes (Polizei, Feuerwehr, Krankenwagen, Service-Fahrzeuge für Elektrizität, Wasser, Gas und Telefon).
 
*** Ausnahme für Ecotaxis und Eurotaxis
 

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