Spanien auf dem Weg zu sichereren und umweltfreundlicheren Straßen: Neue Regeln im Überblick

07.03.2024 - Spanien auf Deutsch 

Das Jahr 2024 bringt für Autofahrer in Spanien eine Vielzahl von Neuerungen im Straßenverkehr mit sich. Von der Einführung digitaler Dokumente bis hin zu Maßnahmen zur Förderung der Elektromobilität - die Veränderungen haben das Ziel, die Sicherheit zu erhöhen, die Umweltbelastung zu verringern und den Umgang mit Verkehrsangelegenheiten zu vereinfachen.

 

  • Digitalisierung von Führerschein und Fahrzeugdokumenten: Die Dirección General de Tráfico (DGT) ermöglicht es Autofahrern nun, ihren Führerschein, Fahrzeugschein und die ITV-Karte digital über die App "miDGT" mitzuführen. Diese digitalen Dokumente haben dieselbe Rechtsgültigkeit wie die physischen Papiere.

 

  • V16-Notlicht als Ersatz für das Warndreieck: Ab 2024 wird das traditionelle Warndreieck in Spanien durch das V16-Notlicht ersetzt. Dieses blinkende orangefarbene Lichtsignal soll die Sichtbarkeit liegengebliebener oder verunfallter Fahrzeuge erhöhen und sendet den Standort in Echtzeit an die DGT.

 

  • Einführung des B1-Führerscheins: Personen ab 16 Jahren haben nun die Möglichkeit, den B1-Führerschein zu erwerben, der das Fahren von vierrädrigen und dreirädrigen Fahrzeugen mit einer Leistung von max. 15kW und einer Höchstgeschwindigkeit von 80km/h erlaubt. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Elektromobilität zu fördern und eine kostengünstigere Alternative zum traditionellen B-Führerschein anzubieten.

 

  • Umweltzonen in Großstädten: Um den ökologischen Fußabdruck im urbanen Straßenverkehr zu reduzieren, werden ab 2024 Umweltzonen (Zona de Bajas Emisiones) in Städten mit hoher Bevölkerungsdichte eingeführt. Verschiedene Umweltplaketten kennzeichnen Fahrzeuge je nach Emissionsniveau.

 

  • Neue Regeln für Motorradfahrer: Zur Erhöhung der Sicherheit werden neue Vorschriften für Motorradfahrer eingeführt, darunter die Verpflichtung zum Tragen bestimmter Helme und Handschuhe sowie die Teilnahme an speziellen Kursen.

 

  • Verkürzte Erneuerungsintervalle für Senioren: Senioren müssen in Spanien nun ihre Führerscheine in kürzeren zeitlichen Abständen erneuern, begleitet von psychophysischen Untersuchungen und Gesundheitschecks. Bisher mussten spanische Fahrer*Innen ihren Führerschein alle zehn Jahre erneuern, unabhängig vom Alter. Doch nun hat sich das geändert, insbesondere für Personen über 65 Jahre. Für diese Altersgruppe wurde der Erneuerungszeitraum auf fünf Jahre verkürzt. Personen über 70 Jahre müssen ihren Führerschein sogar alle zwei Jahre erneuern. Dieser psychophysische Test umfasst einen Antizipations- und Koordinationstest sowie Untersuchungen des Hör- und Sehvermögens.

 

  • Einführung des Event Data Recorders und des Batteriepasses: Ab Juli 2024 müssen alle in der EU verkauften Neuwagen mit einem Event Data Recorder ausgestattet sein, der Unfalluntersuchungen unterstützt. Zudem benötigen Elektrofahrzeuge ab 2027 einen Batteriepass.

 

  • Elektronisches Überwachungssystem für Fahrzeugzustand: Die traditionellen ITV-Plaketten könnten bald durch ein elektronisches System ersetzt werden, das es den Verkehrsbehörden erleichtert, den Zustand der Fahrzeuge zu überprüfen und Verstöße zu erkennen.

 

Diese neuen Regelungen und Maßnahmen markieren einen bedeutenden Schritt auf dem Weg zu sichereren und umweltfreundlicheren Straßen in Spanien. Autofahrer und andere Verkehrsteilnehmer sind angehalten, sich über diese Änderungen zu informieren und sie entsprechend zu berücksichtigen.

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