HINTERGRUND: Die Puerta del Sol - "Der" Platz in Madrid

27.01.2012 - Meike von Lojewski / Madrid für Deutsche 

Wo haben Sie dieses Jahr Silvester verbracht? In Ihrer Heimat in Deutschland oder in den Bergen zum Skifahren oder gar in Madrid? Dann haben Sie sicher den Trubel miterlebt, der hier um Mitternacht an der Puerta del Sol herrscht, dem zentralsten Platz des Landes. Die Augen der gesamten spanischen Nation sind an diesem Abend auf die goldene Glocke gerichtet, die sich im Turm des hier gelegenen Postgebäudes befindet und nur einmal im Jahr schlägt: nämlich um das neue Jahr einzuläuten. Kein Spanier will es da verpassen, mit jeden Gongschlag eine Traube zu essen, um damit im neuen Jahr zwölf gute Monate vor sich zu haben.

Aber nicht nur zu Silvester ist an der Puerta del Sol so viel los. Sie ist ein Durchgangsplatz, auf dem rund um die Uhr Leben herrrscht: Wenn sich die letzten Nachtschwärmer hier ein Taxi suchen, um endlich ins Bett zu kommen, liegen die Zeitungen für den neuen Tag schon wieder druckfrisch am Kiosk. Niemand verweilt hier lange. Es ist ein Platz, den jeder kreuzt, der in der Innenstadt zu tun hat, ein Platz, der alsTreffpunkt für viele dient.

Dabei lohnt es sich, einmal innezuhalten und sich die Baudenkmäler der Puerta de Sol einmal genauer anzusehen. Als erstes fällt natürlich das grosse Postgebäude aus rotem Backstein, Granit und weissem Kalkstein auf, das mit seiner strengen, neoklassizistischen Fassade den ganzen Platz dominiert. In den Jahren 1766 bis 1768 errichtete der französische Architekt Jacques Marquet diesen Palast, durch dessen Bau die Basis für die heutige urbane Struktur der Puerta del Sol sowie ihre wachsende Bedeutung als zentraler Ort in Madrid gelegt wurde. Auf dem Bürgersteig vor dem Postgebäude ist der Kilometer Null in den Stein eingraviert. Dieser dient als geografischer Mittelpunkt Spaniens. Von hier aus werden alle Entfernungen der Nationalstrassen in das Land gemessen.

Das ehemalige Tor mit einer Festungsanlage wurde 1539 im Kampf gegen die Regionalisten errichtet. Die Einfriedung umfasste die mittelalterlichen Vorstädte, die sich seit dem 12. Jahrhundert ausserhalb der eigentlichen Stadtmauer ausgebreitet hatten. Der Name der Puerta del Sol stammt vom Abbild einer Sonne, die das Eingangstor schmückte.
Diese war dort positioniert worden, weil der Eingang nach Osten, also Richtung Sonnenaufgang ausgerichtet war.

Aber auch die Skulptur eines hoch aufgerichteten Bären, der an erbeerähnlichen Früchten eines Baumes knabbert, ist nicht zu übersehen. “El Oso y Madroño” ist das Wahrzeichen Madrids. Dieses Symbol wurde 1967 vom Bildhauer Navarro Santa Fe in eine Plastik umgesetzt und steht seitdem auf dem Platz. Darüber hinaus leuchtet am östlichen Ende des grossen Halbrunds abends seit 1934 eine grosse Tio-Pepe-Reklame. Sie wirbt für die berühmte Sherrymarke, ist aber zugleich ein weiteres bekanntes Wahrzeichen des
Platzes.

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