17.07.2015 - Carla de la Vega
ASET/FEDA: Die Lizenz zum Berufserfolg!
Schon 30 Jahre ist es her, dass die ersten ASET-Schüler ihre Abschlussprüfung im Sommer 1985 meisterten. Seit dem ist viel passiert – sowohl bei ASET als auch bei den Schülern.
Die ehemaligen Azubis sind auf der ganzen Welt verstreut: Nicht nur in Europa, sondern auch in Australien, China, Saudi-Arabien, Dubai, U.S.A. oder Chile. Sie besetzen Führungspositionen bei internationalen Unternehmen oder haben sich erfolgreich selbstständig gemacht. Man findet die unterschiedlichsten Werdegänge und Persönlichkeiten. Aber eins haben alle gemeinsam: Sie haben eine Berufsausbildung an der ASET Madrid erfolgreich absolviert und wurden dazu befähigt, Praxis und Theorie in einem internationalen Arbeitsumfeld mehrsprachig mit Bravour zu meistern. Seit der Gründung der ASET im Jahre 1982 wurden Ausbildungsstellen in den unterschiedlichsten kaufmännischen Bereichen wie Bank, Industrie, Logistik und Versicherung angeboten.
Das Jahr 1992 war im Hinblick auf die Zukunft von ASET ein sehr bedeutsames und wichtiges Jahr. Neben der schon bestehenden Berufsschulausbildung, wurde als zweites Standbein die Europäische Wirtschaftsakademie (EWA) gegründet und der erste Jahrgang begann sein dreijähriges duales Studium. Eine noch wichtigere Tatsache 1992 war die Anerkennung von ASET als Deutsche Auslandsberufsschule durch die Bundesrepublik, d. h. als Schule im Netzwerk der deutschen Auslandsschulen wird sie seitdem durch die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) beraten und gefördert. Ein bedeutender Schritt in der Entwicklung von ASET!
In den Jahren 2007 bis 2011 ist ASET aufgrund ihrer strukturellen Probleme und der spanischen Wirtschaftskrise in sehr grosse Schwierigkeiten geraten und stand vor dem Aus. Doch wie die Berufsschule ihren Azubis immer ans Herz legte, so handelte sie selbst auch: „Ob im Beruf oder im Leben, man darf niemals aufgeben.“
Ein neuer Vorstand, die deutsche Botschaft, die AHK, die ZfA und ein verändertes ASET-Kollegium haben dafür gesorgt, dass diese schwierige Zeit überstanden wurde. Im Zuge des Neuanfangs ist aus der ASET die Formación Empresarial Dual Alemana (FEDA) geworden. Seit zwei Jahren existiert neben der Berufsschule und der Wirtschaftsakademie als drittes Standbein eine spanischsprachige Berufsausbildung zum Verkäufer im Einzelhandel. ASET/FEDA hat in all diesen Jahren die verschiedensten Herausforderungen gemeistert - genauso wie die Ex-Alumni.
Am 26. Juni 2015 war es endlich soweit! Mehr als 80 ehemalige Schüler der Ausbildungsjahrgänge 1982 bis 2001 kamen zum Ex-Alumni Treffen, in der allen so vertrauten Einrichtung der Berufsschule zusammen.
Mit viel Enthusiasmus und persönlichem Engagement haben der Initiator des Treffens Alfred Giehl, als ehemaliger Direktor der ASET und Vorstandsmitglied der FEDA, die Schulleiterin Susanne Gierth und ihre Assistentin Jutta Rölleke diese Veranstaltung organisiert. Eine grosse Wiedersehensfreude ruft herzliche Umarmungen, feste Handdrücke und strahlende Gesichter hervor; klirrende Gläser lassen darauf schliessen, dass alle Anwesenden auf dieses ganz besondere Wiedersehen insgeheim seit Jahren gehofft haben.
Gemeinsame Erinnerungen und lustige Vorfälle leben auf, Erfahrungen werden ausgetauscht und die unterschiedlichsten Lebenswege der damaligen Klassenkamaraden bestaunt und gelobt. Ob von der Industriekauffrau zur erfolgreichen Modedesignerin, vom Bankkaufmann zum jettenden Rechtsanwalt oder vom internen Durchstart bis in die Führungsebene des Ausbildungsbetriebes: die Lebenswege der Ex-Alumni sind alles andere als durchschnittlich!
Selber bin auch ich an der ASET zur Industriekauffrau ausgebildet worden (Jahrgang 2006). Die Ausbildung hat meinen weiteren Lebensweg entscheidend beeinflusst und mir beruflich viele Türen geöffnet. Als Spanierin habe ich alle meine Karten auf die deutsche duale Ausbildungsart gesetzt, die Praxis mit Theorie bestens in Einklang bringt und mir die Möglichkeit gab, als 18- Jährige einen Einblick in die Berufswelt zu bekommen – und das noch bei einem Top Unternehmen, das die Kosten der Ausbildung übernahm.
Bosch, Kühne&Nagel, Lufthansa, Mercedes-Benz, Osram und Siemens sind nur einige der deutschen weltweit bekannten Unternehmen, die sich für die Ausbildung engagieren.
Wir alle erinnern uns mit grosser Zuneigung an die Jahre als Azubis und haben festgestellt, dass wir hier nicht nur auf die kompetitive Arbeitswelt, sondern auch auf die Herausforderungen des Lebens vorbereitet wurden.
Während ich den Ex-Schülern bei der Schilderung ihrer Anekdoten über Klassenfahrten oder lustigen Zitaten von „Giehli“ zuhörte, merkte ich schnell, dass Herr Giehl viel mehr als nur ein Lehrer für sie war.
„Als ich vor ein paar Wochen eine E-Mail von Alfred bekam, konnte ich es kaum glauben. Ich habe direkt den Flug gebucht und bin für dieses Treffen heute extra aus Deutschland angereist “ erzählt Jan. „Manche fragen mich, warum ich damals eine deutsche Ausbildung in Madrid gemacht habe. Dank dieser Berufsausbildung wurde ich sehr oft anderen Bewerbern bevorzugt - ASET sticht im Lebenslauf ins Auge.“ Jan war nach seiner Ausbildung zum Industriekaufmann in Ländern wie Afrika, U.S.A. und England tätig und arbeitet seit ein paar Jahren in Düsseldorf und Frankfurt.
Isabel, Jahrgang 1991, wurde dank der Ausbildung bei ASET eine Tür bei OSRAM geöffnet. Ohne es sich zwei Mal zu überlegen, nutzte sie diese Gelegenheit.Nun arbeitet sie schon seit sehr vielen Jahren dort und ist in ihrem Arbeitsbereich der absolute Profi. „Wie viele von uns kam ich als Spanierin von Deutschland aus alleine nach Madrid. ASET war mehr als eine Berufsschule: Es war unsere Familie.“
Kai erklärt: „Ohne ASET wäre ich nicht da, wo ich heute stehe“.
Der Höhepunkt des Abends war ohne Zweifel Herr Giehls emotionale Rede bei der er u. a. liebevoll und voller Stolz auf seine damaligen Jahre an der ASET zurückgeblickte. Er erinnerte nochmals daran, wie schwierig es war, die ASET aus der Krise vor 4 Jahren herauszuführen und dankte allen an der Rettung Beteiligten, insbesondere Frau Gierth, die in dieser schwierigen Phase die Schulleitung übernahm und der ZfA, die durch die weiter gewährte Unterstützung ein Überleben der ASET möglich machten.
„Ich muss aber weiter noch sagen, dass die Arbeit an der ASET als Direktor und Lehrer die wichtigste Zeit meines beruflichen Lebens war. Die Idee der Dualen Ausbildung der ASET/FEDA begeistert mich bis heute. Und IHR habt dazu beigetragen.“
„Ziel des Treffens ist zum einen zu erfahren, wie sich euer beruflicher Lebensweg gestaltet hat und was euch die ASET Ausbildung dabei gebracht hat,“ erklärt Alfred Giehl. „Ziel ist zum anderen aber auch mit euch Formen der Vernetzung zu finden, die z. B. als Jobbörse dienen und die für euch, aber auch für die FEDA hilfreich sind.“
Seine Rede wurde begeistert aufgenommen und der Applaus liess keinen Zweifel daran, wie sehr man seinen Worten zustimmte.
So verschmolzen in dieser warmen, madrilenischen Nacht die Geschichten über Vergangenheit und Gegenwart mit den klirrenden Weingläsern und Bierkrügen.
Als Ex-Schülerin der ASET/FEDA hoffe ich, dass kommende Azubis die Chance dieser Ausbildung nutzen, um beruflich in die Fussstapfen der Ex-ASET Alumni zu treten und als Botschafter der ASET/FEDA die Lizenz zum Berufserfolg weitergeben.
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