03.09.2020 - Spanien auf Deutsch
„Radar COVID" soll Nutzer warnen, wenn sie direkten Kontakt zu einem Infizierten hatten.
Radar COVID, die Corona-Warn-App für Mobiltelefone, hatte Anfang August die Testphase auf La Gomera erfolgreich bestanden und steht seitdem den autonomen Regionen zur Verfügung. Es ist eine spanienweite Initiative, doch die technische Umsetzung der App obliegt den Gesundheitsbehörden der Comunidades Autónomas.
Bis dato haben sich zehn Regionen dazu verpflichtet, die App in ihren Gebieten zu implementieren. Bis Mitte September sollen alle Regionen diese App ihren Bürgern anbieten können.
Folgende Autonomen Regionen haben die App bereits aktiviert: Andalusien, Aragonien, Kantabrien, Extremadura, Castilla y León, Kanarische Inseln, Balearen, Murcia, Navarra und Madrid.
Es haben sich bisher mehr als 3,4 Millionen Nutzer in Spanien diese App heruntergeladen, Tendenz steigend.
Wie die App funktioniert
RadarCOVID befolgt die am meisten garantierten technischen Standards mit der Privatsphäre der Benutzer in Übereinstimmung mit allen diesbezüglichen Empfehlungen der Europäischen Kommission. Auf diese Weise kann kein Benutzer identifiziert oder lokalisiert werden, da keinerlei Daten gespeichert werden. Der gesamte Betriebsvorgang spielt sich nur zwischen den Mobiltelefonen ab, ohne über einen Server zu laufen. Sowohl die Nutzung der App als auch die Mitteilung einer möglichen Ansteckung sind immer freiwillig, und können jederzeit freiwillig deaktiviert werden.
Die Anwendung funktioniert über die Bluetooth-Technologie der Handys, über die die Mobiltelefone anonyme Kennungen an andere Telefone senden. Haben zwei Nutzer der Corona-App 15 Minuten oder länger mit einem Abstand von zwei Metern oder weniger Kontakt, tauscht die App von beiden Handys über Bluetooth einen verschlüsselten Zahlencode aus.
Wenn nun z.B. ein Benutzer nach einem PCR-Test positiv auf COVID-19 getestet wurde, würde er entscheiden, ob er seine Zustimmung erteilt, damit über das Gesundheitssystem eine anonyme Benachrichtigung gesendet werden kann. Auf diese Weise würden die mit dem Patienten in Kontakt stehenden Mobiltelefone eine Warnung über das Risiko einer möglichen Ansteckung erhalten und Anweisungen zum weiteren Vorgehen erhalten. Dadurch, dass keine weiteren Daten angefragt werden, ist es unmöglich, einen Benutzer in irgendeiner Weise zu identifizieren oder zu lokalisieren.
Gespeichert werden für 14 Tage Ort, Uhrzeit und Dauer eines Aufenthalts in der Nähe von anderen App-Nutzern.
Heruntergeladen werden kann die App im
Google Play Store für Android-Handys
App Store für iPhones
auf Spanisch, Katalanisch oder Englisch.
In Madrid gibt es zusätzlich noch die Corona-Madrid-App, mit der Benutzer, die den Verdacht haben, Coronavirus zu haben, festzustellen können, ob sie Symptome der Covid-Krankheit haben und so eine schnelle Selbstevaluierung erhalten.
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