Wer oder was ist eigentlich EMMA?

16.01.2013 - temps-magazin.com 

Auch wenn die junge, deutsche Generation den Namen EMMA inzwischen unpopulär findet, Améli, Inés oder Lisa -Marie liegen hier eher im Trend, ist dem Deutschen der Name EMMA geläufig. Die Journalistin Alice Schwarzer wählte ihn für ihr feministisches Frauenmagazin, welches immerhin seit 1977 regelmässig zweimonatlich erscheint. EMMA gefiel ihr, weil der Name selbst schlich und griffig sei und zudem ein Wortspiel mit dem Begriff Emanzipation ergiebt. Auch hierzulande findet der Leser unter dem Namen “Emma” eine Lektüre der besonderen, wenn auch nicht feminsitischen, so doch kritischen, Art (www.collectiuemma.cat).

Das Kollektiv Emma – Col•lectiu Emma – ist ein Netzwerk von Katalanen und Kennern des Landes, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Berichte über Katalonien in den internationalen Medien zu sammeln und auszuwerten. Die Zielsetzung ist, der Weltöffentlichkeit ein möglichst faires und neutrales Bild über Kataloniens Vergangenheit und vor allem über seine aktuelle Entwicklung zu vermitteln. “Unser Wille ist es, eine zuverlässige und allseits anerkannte Informationsquelle über Katalonien von einem katalanischen Gesichtspunkt aus zu werden.”- so das Emma -Statment und dass dies notwendig ist, erklärt sich schnell, hört man dem zu, was “man” allseits über Spaniens “aufmüpfige” Region im Nordosten zu berichten weiss.

Katalonien steht seit einigen Monaten in weltweiten Schlagzeilen und nicht immer stimmt, was geschrieben steht. Auch der Tourist, der Spaniens favorisierteste Urlaubsregion besucht, sitzt so manchem Irrtum auf. Gut also, dass es das Col•lectiu Emma gibt, welches sachlich und fachlich fundiert, sich bemüht eben jene Missverständnisse zu beheben. Emma steht hier übrigens nicht für ein Wortspiel und auch nicht für eine komplizierte Abkürzung. Hier steht Geschichtsträchtiges im Vordergrund, denn Emma ist der Name der Tochter des Gründers von Katalonien, Guifré I de Barcelona, “el Pilós” (840 – 897), Wilfred der I, genannt “der Haarige”.

Auch im Jahr 2013 wird Katalonien weiterhin von sich reden machen, der Drang nach Abspaltung zu Spanien ist gross. Vorurteile und Missverständnisse rücken dieses Bestreben oft in ein falsches Licht.

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