INTERVIEW: „Kultur und Wirtschaft näherbringen“

20.12.2008 - Das Gespräch führte Stefanie Müller 

Die vor sieben Jahren gegründete Fundación Goethe will mehr als nur schöne Events organisieren. Präsident Wolfgang Minet (Geschäftsführer Finanzen bei Mercedes-Benz España, 61 Jahre) erklärt, was für das Krisenjahr 2009 geplant ist.

Es gibt im deutsch-spanischen Kulturaustausch schon das Goethe-Institut und die Bertelsmann Stiftung, welche Aufgabe hat die Fundación Goethe?

Wir wollen den Dialog zwischen Wirtschaft und Kultur fördern. Es gibt sehr viele Missverständnisse im Umgang miteinander. Die Unternehmen denken, dass die Kulturschaffenden kein Bezug zum Geld haben und die Kultur denkt, dass Leute aus der Wirtschaft nicht wirklich etwas von Kunst, wie auch immer geartet, verstehen. Tatsächlich denke ich, dass beide etwas voneinander lernen können, man muss Kultur und Wirtschaft nur näherbringen. Das ist unsere Aufgabe, die wir mit Unterstützung von 30 Hauptsponsoren immer erfolgreicher ausführen.

Welche Projekte finden Ihre Unterstützung?

Wir versuchen, alle Bereiche der Kultur abzudecken und öffnen uns entsprechend breit.

Welche Pläne haben Sie fürs kommende Jahr?

Wir wollen mehr mit unserer Arbeit an die Öffentlichkeit gehen, Journalisten einladen etc... Zudem schreiben wir erstmals einen Preis aus für den höchsten Verdienst im Kulturaustausch beider Länder. Dieser soll dann ab 2009 jedes Jahr an eine Person vergeben werden. Zudem wollen wir mit dem Kreis der deutschen Führungskräfte in Barcelona wieder einen Operabend im Liceo organisieren. Mit unseren Finanzen und genauen Plänen fürs kommende Jahr werden wir Anfang kommenden Jahres an die Presse gehen.

Der Ansatz der Fundación Goethe macht ja durchaus Sinn, vor allem in Krisenzeiten, wo gerade bei der Kultur gespart wird. Besteht die Idee, die Stiftungsidee auf andere Länder zu übertragen?

Wir bekommen Anfragen diesbezüglich, bisher gibt es einige ähnliche Initiativen, zum Beispiel in der Türkei. Aber Brasilien hat sich auch sehr interessiert gezeigt, das Modell zu übernehmen. Es wäre schön, wenn sich ein Netzwerk von Goethe Stiftungen aufbauen würde, vor allem in den Ländern, wo viele deutsche Unternehmen vertreten sind. Wir wissen, dass unsere bisher in dieser Form einmalige Initiative im Auswärtigen Amt in Berlin mit Wohlwollen und großem Interesse beobachtet wird.

Kommentare (0) :

Artikel kommentieren
Artikel-Archiv