HINTERGRUND: Reiche Spanierinnen

24.05.2010 - Madrid für Deutsche / Mallorca Zeitung 

Die Herzogin von Alba (Foto), die angeblich mehr Titel besitzt als die Königin von England, findet sich häufig auf den Seiten der spanischen Klatschmagazine und in den einschlägigen Fernsehprogrammen. Tita Cervera, die Baronin Thyssen-Bornemisza, sorgte als angekettete Baronin auf den Bäumen für Aufsehen, als sie gegen die Pläne des Bürgermeisters rebellierte, der die alten Bäume vor dem Museum fällen wollte. Jetzt verhandelt sie, ob der Staat ihre unschätzbar wertvolle Kunstsammlung ankauft.

Diesen beiden schließt sich eine Reihe von Frauen an, die man kaum kennt und die in der Öffentlichkeit ihre Privatsphäre eng abschirmen. Allen gemeinsam ist ein enormes Vermögen: an Geld, an Kunst oder an beidem.

Aus einer ohnehin sehr reichen Familie stammt etwa Ana Botín. Die Tochter des Banco Santander-Chefs, Emilio Botín, gehört zu den erfolgreichsten Karrierefrauen im Bankgeschäft. Ihre Mutter ist Paloma O’Shea, eine wohlhabende Baskin und Präsidentin der Stiftung Albéniz zur Förderung der klassischen Musik. Doch Ana Botín – mit 50 Mutter dreier Söhne – hat sich ihren Erfolg und ihr Geld von der Pike auf selbst verdient.

Bekannter sind die Schwestern Koplowitz. Ihr Vater, ein deutscher Jude, hatte in Spanien eine Konstruktionsfirma gegründet. Heute FCC, eine der größten Europas. Alicia und Esther übernahmen beide, nachdem sie sich von ihren Männern scheiden ließen, Sitze im Verwaltungsrat des Konzerns und vermehrten ihr Vermögen. Esther geriet vor einigen Jahren in die Schlagzeilen, als aus ihrer Wohnung in der Moraleja wertvolle Gemälde u.a. von Goya geraubt wurden.

Und Rosalía Mera? Den Namen kennt man so wenig wie noch bis vor kurzem ein Foto ihres Ex-Mannes. Mera war verheiratet mit Armancio Ortega und gründete mit ihm Inditex (Zara, Massimo Duti). Heute gilt sie als die reichste Frau Spaniens. Sie unterhält die Stiftung Padeia für Behinderte.

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