Lasst Blumen sprechen: Besitzer von Blumenläden in Madrid machen mobil!

03.08.2016 - Meike von Lojewski / Madrid für Deutsche 

“Die Besetzung öffentlicher Flächen aufgrund von Aktivitäten, Einrichtungen oder mit allgemeinem Charakter bedarf der vorherigen Lizenzerhaltung oder Autorisierung”, so lautet ein Urteil der “Ordenanza de Movilidad para la Ciudad de Madrid”. Das ist nichts Neues, da dieses Urteil bereits vor zehn Jahren approbiert wurde. Es erscheint auch nicht unsinnig, denn jeder Bewohner der Stadt versteht, dass eine Bar die Erlaubnis einholen muss, im Sommer draussen eine Terrasse mit Tischen und Stühlen zu errichten. Aber es ist eine Nachricht wert, wenn Anträge von Kaufleuten, den Gehweg benutzen zu dürfen, auf taube Ohren stossen oder keine Antwort erhalten.

 

Plötzlich erschien die Polizei in verschiedenen Blumenläden der Stadt, um die verhängnisvolle Nachricht zu übermitteln: Blumentöpfe dürfen nicht länger Platz auf Bürgersteigen einnehmen. Wie einige Betroffene, zum Beispiel Yolanda von Cayflor, berichten, wurden ihnen direkt Sanktionen angedroht. Juan Carlos Tabero erzählt, dass er von dem unerwarteten Polizeibesuch aufgefordert wurde, seine Ware sofort in seinem Laden zu verwahren. Umgehend reichte er bei der Stadt eine Petition ein, die allerdings ungehört blieb. Daher macht die Branche nun gegen das Verbot mobil.

 

Der Protest wird vom Blumengeschäft “Yamil" angeführt, die ein Argument wie einen Lehrsatz wiederholt: “Eine Strasse mit Blumen ist schön”. Die Branche versichert, dass ein Geschäft ohne sein “Schaufenster” an Attraktivität verliere, der Verkauf erschwert und Personal schwieriger gefunden werde. Daher haben die Läden entschieden zu handeln und können derzeit mit der Hilfe des “Defensor del Pueblo” und Stadtrats der Partei “Ahora Madrid” Jorge García Castaño rechnen. Dieser sitzt auch der “Junta Municipal de Chamberi" vor, von der der Besitzer von “Yamil” bald eine positive Antwort erwartet.

 

Natürlich bezweifeln die Blumenhändler nicht, dass es eine entsprechende Regulierung geben muss, zum Beispiel, dass die Breite des Bürgersteiges berücksichtigt werden muss. Aber dies ist weit von einem generellen Verbot der Dekoration der Geschäfte mit Blumen entfernt. Juan Carlos Tabero betont: “Wir fordern nur dieselben Rechte, die auch für Bars gelten”. Er ist sich sicher, dass ein jeder es bevorzugt, zwischen Blumen statt Plastikstühlen spazieren zu gehen.

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