Kultureller Zugewinn: Die Real Audiencia von Sevilla

17.01.2020 - Spanien auf Deutsch 

Die „Real Audiencia de Sevilla“, ein emblematisches Gebäude aus dem späten 16. Jahrhundert, befindet sich auf der Plaza de San Francisco vor der Renaissance-Fassade des Rathauses. Es ist mit seinen 12.000 Quadratmetern zur großen kulturellen Mitte der andalusischen Hauptstadt geworden - für bildende Kunst, Literatur, Theater und Musik. Eigentümer der Immobilie ist die Stiftung Cajasol, die in den letzten vier Jahren mit einer Investition von 4,5 Millionen Euro einen Umbau des Gebäudes durchgeführte. Die Neugestaltung des Gebäudes ist das Werk des Architekten Rafael Ostos, der die Kriterien der Energienachhaltigkeit und der barrierefreien Zugänglichkeit besonderes Augenmerk verlieh.

 "Vor vier Jahren war dies ein Bürogebäude, in dem 500 Menschen arbeiteten, und heute wurde es in ein großes kulturelles und soziales Zentrum umgewandelt, das allen Bürgern offen steht", sagte Antonio Pulido, Präsident der Cajasol-Stiftung.

 

Der neue Komplex der Fundación Cajasol umfasst sieben unabhängige, aber zusammenhängende Räume, die nach Künstlern benannt sind. "Mit dem Start dieses großartigen Projekts setzen wir einen neuen Impuls, der der sevillanischen Kultur und Gesellschaft mehr Leben und Dynamik einhaucht", sagte Pulido. "Wir befinden uns in der Nullzone des alten Híspalis, in der sich hier der sevillianische Gerichtshof befand. In diesem Jahr hat die Institution rund 1.500 Aktivitäten angeboten, an denen mehr als 400.000 Menschen teilgenommen haben.

 

Die Sammlung der Stiftung, die in ihren Hauptgeschäftsstellen in Sevilla, Cordoba, Huelva und Cádiz besitzt etwa 7.000 Werke von archäologischen Stücken bis hin zu zeitgenössischer Kunst.

 

Die Sammlung der Real Audiencia in  Sevilla ist eine der vielfältigsten der Stadt und beherbergt bedeutende Gemälde und Skulpturen aus allen Epochen, insbesondere aus dem 20. Jahrhundert. Sie verfügt über eine interessante Sammlung von Gemälden, Skulpturen, Drucken und Möbeln mit mehr als dreihundert Exponaten, darunter eine Leinwand des Erzbischofs Fray Pedro de Urbina von Murillo, eine prächtige Sammlung flämischer Wandteppiche aus dem 16. und 17. Jahrhundert, das anonyme Werk des siebzehnten Jahrhunderts, das König San Fernando darstellt, und unter den Werken des zwanzigsten Jahrhunderts befindet sich u.a. das Gemälde "Junge Frau mit Blumen im Haar" von Gonzalo Bilbao. Es gibt auch Werke bekannter aktueller Maler wie Alfonso Grosso, Carmen Laffón und Teresa Duclós. Die moderne Kunst Sevillas wird auch von Künstlern wie Manuel Arcenegui, dem Realismus von Pepi Sánchez oder Justo García Girón vertreten.
Die Sammlung umfasst auch zwei Werke, die zum ersten Mal ausgestellt werden: ein Selbstporträt von Antonio Saura aus dem Jahr 1956 und das Ölgemälde „Der Diskurs der Wahrheit“ (1978) von Guillermo Pérez Villalta. Weiter können Sie auch Werke von Valdés Leal, Zurbarán, Alonso Cano sehen; ein Aquarell des späten 19 Jhd. von Sorolla, "Clotilde am Fenster", und Gemälde des 20 Jhd. von Barbadillo, Úrculo und Ramón Gaya.
 

Und zu alledem gibt es immer noch Platz für die Bibliothek, das Theater, die Aulen für kulturelle Workshops oder den Konferenzraum Antonio Machado, denn 12.000 Quadratmeter geben viel her.

www.fundacioncajasol.com

 
Bildquelle: wikimedia commons

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