20.09.2021 - Spanien auf Deutsch
Berufliche Ausbildung im heutigen Bildungssystem Spaniens
In Spanien ist die Zuständigkeit für die Berufsausbildung zwischen der Zentralregierung, dem Ministerium für Bildung, Kultur und Sport, und den autonomen Regionen aufgeteilt. Das Ministerium legt die Mindeststandards und Rahmenbedingungen der Curricula fest (60%), die autonomen Regionen die Ausgestaltung der Curricula, sowie die Umsetzung der Ausbildung (40%).
Die Berufsausbildung bietet mehr als 150 Ausbildungszyklen in 26 Berufsfamilien an, mit theoretischen und praktischen Inhalten, die an die verschiedenen Berufsfelder angepasst sind.
In Spanien gilt zwischen dem 6 und 16 Lebensjahr eine Schulpflicht, vom 6.-12. Lebensjahr besuchen die Kinder die Grundschule (Educación Primaria), danach die Sekundarstufe I (12.-16. Lebensjahr), die in Spanien ESO (Educación Secundaria Obligatoria) genannt wird und mit einem Abschluss die allgemeine Schulpflicht beendet.
Sozialgarantie-Programm (Programa de Garantia Social),
Dieses Programm ist für Jugendliche (16-21 Jahre) gedacht, die den Abschluss der obligatorischen Sekundarbildung I nicht geschafft haben und auch noch keinen Berufsabschluss haben. Mit diesem Programm soll die Allgemeinbildung verbessert werden und das Interesse an bestimmten Berufen und Tätigkeiten gesteigert werden. Etwa 990 bis 1800 Stunden dauert diese Ausbildung an weiterführenden Berufsschulen und ist kostenlos. Mit dem Abschluss des ‚Programa de Garantía‘ Social, sind die Schüler berechtigt den Berufsbildungszweig - berufliche Grundausbildung (Formación Profesional Básica) – zu besuchen.
Die berufliche Grundausbildung (Formación Profesional Básica) kann zum einen also nach dem Sozialgarantie-Programm angestrebt werden oder auch im zweiten Zyklus der Educación Secundaria I.
Die beruflichen Grundausbildungszyklen (FP Básica) sind Teil der obligatorischen Bildung mit einer Dauer von zwei akademischen Jahren und richten sich an Personen, die die ESO nicht abgeschlossen haben und ihre formale Ausbildung fortsetzen möchten, bzw. schon wissen, dass sie eine Ausbildung machen möchten.
In dieser Grundausbildung, werden die Schüler darauf vorbereitet, einen Beruf zu erlernen und berufliche Tätigkeiten auszuüben. Die Ausbildung ist kostenlos und umfasst 2000 Stunden theoretische und praktische Ausbildung, von denen 240 Stunden an einem Arbeitsplatz absolviert werden müssen. Beim Abschließen der Ausbildung erhält man den Titel "Título Profesional Básico".
Voraussetzungen:
Der berufliche Ausbildungszweig wird in zwei Stufen unterteilt:
Der mittlere Ausbildungszyklus (Formación Profesional de Grado Medio) ist eine berufliche Erstausbildung und hat eine Dauer von 2000 Stunden, verteilt auf zwei Studienjahre. Der theoretische Unterricht wird in Schulzentren oder Berufsschulen erteilt; 25% der Stunden erfolgen in betrieblicher Praxis. Nach dem Abschluss mit „Técnico de Gradio Medio“ kann man sein fachgebundenes Abitur machen oder eine höhere Ausbildung beginnen.
Voraussetzungen:
Der höhere Ausbildungszyklus (Formación Profesional de Grado Superior) kann nach dem Erwerb des Titels „Técnico de Grado Medio“ oder dem Abitur an Berufsschulen angestrebt werden. Er umfasst 2000 Stunden, verteilt auf zwei Ausbildungsjahre, wovon mit 25% der Stunden in einem Unternehmen Praxiserfahrung gesammelt werden. Beim Abschluss erhält man den „Titel Técnico de Grado Superior“ und automatisch die berufsbezogene Hochschulzugangsberechtigung.
Voraussetzungen:
FP Dual – die duale Berufsausbildung
Die duale Berufsausbildung in Spanien, so wie wir sie in Deutschland kennen, ist eine neue Modalität innerhalb der Berufsausbildung. Sie kombiniert, abwechselnd, die theoretische Ausbildung in einem Bildungszentrum mit der praktischen Tätigkeit am Arbeitsplatz.
Weitere Informationen zur „Formación Profesional“ in Spanien:
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