09.04.2014 - M. v. Lojewski / MfD
Arme Ritter, Rostige Ritter oder Semmelschnitten, Kartäuserklösse oder Pofesen - es gibt viele Namen für die vor allem bei Kindern beliebte, einfache Speise aus altbackenen Brötchen oder Weissbrotscheiben. In Spanien sind es die so genannten “Torrijas”, die vor allem in der Fastenzeit aufgrund ihres hohen Sättigungswertes gern gegessen werden. Sie ähneln den deutschen Armen Rittern und sind in den Wochen, in denen man sich mit Fleischverzehr zurückhalten sollte, eine häufig zubereitete Spezialität.
Der Hauptunterschied liegt darin, dass die Torrijas in Olivenöl ausgebacken werden. Sie werden gebacken, bis sie schön angebräunt sind und lecker aussehen. Wann isst man sie? Warm oder kalt zum Frühstück, als Nachspeise oder als “Merienda”, die spanische Stärkung am späten Nachmittag.
Ein beliebtes Rezept für traditionelle Torrijas: Das Weissbrot wird zunächst in fingerdicke Scheiben geschnitten und in einen tiefen Teller gelegt. Dann bringt man einen Liter Milch zusammen mit einer Zimtstange, Zitronenschale und einer halben Vanilleschote zum Kochen und giesst diese über die Brotscheiben. Anschliessend verquirlt man zwei Eier und wendet das Brot darin. Dieses wird nun von beiden Seiten in reichlich Olivenöl gebacken. Zuletzt erhitzt man 300 Gramm Zucker, vier Esslöffel Honig und - je nach Geschmack - zwei Esslöffel Brandy und wartet, bis diese Masse eine helle Farbe annimmt. Nun fügt man einen halben Liter Wasser hinzu und kocht sie etwa 10 Minuten. Abkühlen lassen und über die Torrijas giessen.
Natürlich werden die Torrijas auf die unterschiedlichsten Weisen serviert, denn jede Familie in Spanien hat ihr eigenes Rezept: Üblicherweise werden sie nur mit Zimt und Zucker bestäubt oder mit der restlichen gezuckerten Milch begossen, so dass diese darin richtig aufgehen und luftiger werden. Mache beträufeln sie mit Honig. Andere tränken sie zum Schluss in Weißwein, einem süßem Wein oder Likör (Torrijas mit Schwips). Zu besonderen Anlässen werden Torrijas gerne mit einer Kugel Vanilleeis und Schokoladensauce dekoriert. Auch frische Erdbeeren schmecken sehr lecker dazu.
Übrigens gibt es eine Geschichte zu dem Brauch der Torrijas, die allerdings nicht offiziell überliefert ist: Die gebratenen und in Milch eingelegten Brotscheiben erinnern an den Tod Christi am Kreuz. Und zwar an den mit Essig getränkten Schwamm, den der Legende nach ein Römer Jesus gegen seinen Durst gereicht hat.
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