27.01.2020 - Spanien auf Deutsch
Gofio ist ein typisches Mehl der Kanaren. Es besteht aus geröstetem und gemahlenem Getreide, insbesondere Weizen und Hirse (Mais), wobei auch Hülsenfrüchte und Gerste verwendet werden. Der Unterschied zu anderen Mehlen besteht darin, dass es vor dem Mahlen scharf angeröstet wird, meist in typischen Keramikgefäßen. Dadurch erhält es vom Feuer, der Keramik und dem ganzen Korn einen leicht rauchig-aromatischen Geschmack.
Traditionell wurde Gofio aus Gerste hergestellt, mittlerweile überwiegen andere Gofio-Sorten in den Verkaufsregalen. Die Variationen sind vielfältig; von mild geröstet (tueste ligero) bis scharf geröstet (tueste fuerte), mit Salz für herzhafte Gerichte oder mit Zuckerzusatz für den Frühstücksbrei oder Nachtisch. Inzwischen sind sogar neue Sorten hinzugekommen wie das Gofio de Avena (geröstetes Hafermehl) sowie Gofio de Espelta (geröstetes Dinkelmehl).
Geschichte
Schon die Guanches, die kanarischen Ureinwohner, Aufgrund seines hohen Nährstoffgehalts wurde es zum Grundnahrungsmittel der Guanchen (kanarischen Ureinwohner) und war von wesentlicher Bedeutung, um in harten Zeiten die Hungersnot zu verringern.
Mit der Ankunft der Kolonisten und der anschließenden Entdeckung der "Neuen Welt" wurden die Kanarischen Inseln zum Knotenpunkt des transatlantischen Reisens. Neue Produkte wie Tomaten, Kartoffeln, Mais oder Roggen aus „Las Indias“ und Europa wurden auf den Inseln eingeführt, die Teil der täglichen Nahrung wurden. Ebenso nahmen die kanarischen Auswanderer ihre Sitten und Bräuche mit auf den amerikanischen Kontinent; so steht Gofio auch heute noch in den Ländern wie Argentinien, Uruguay, Chile, Venezuela, Kuba, Puerto Rico, Dominikanische Republik, Nicaragua auf dem Tisch.
Gesundes Mehl
Vorteile des gerösteten Mehls sind zum einen, dass es nicht mehr roh ist (kann also zum Verzehr direkt mit kalter Flüssigkeit angerührt werden), zum anderen ist es haltbarer und durch die Röstung werden Mikroorganismen abgetötet.
Gofio gilt als sehr gesund. Es enthält wertvolle Proteine, Ballaststoffe und B-Vitamine, und ist frei von Konservierungs- und Farbstoffen. Eine Studie der Universität Palma hat sogar gezeigt, dass es nachweislich, bei regelmäßigem Verzehr, das Risiko für Herzerkrankungen senkt.
Zubereitung
Das nahrhafte Mehl wird in Pasten, Brei, Suppen, Shakes, Soßen, Süßspeisen, Brot, Kuchen u. v. m. verarbeitet.
Das einfachste Rezept ist der Gofio-Brei: Das Gofio kann mit Milch oder Wasser (warm oder auch kalt) angerührt werden, bis ein dickflüssiger Brei entsteht. Nach Belieben mit Honig oder Zimt und Zucker süßen. Oder auch herzhaft mit Salz, Speck und Gewürzen.
Rala de gofio ist eine Variante für Kinder: Dazu muss man Milch erhitzen, Gofio, Kakao, Zucker hinzufügen und verquirlen, bis sie verdünnt ist.
Brot ohne Backen: Pella de gofio ist ein Kanarisches Brot, das aus Gofio, Olivenöl, Wasser, etwas Zucker und Salz hergestellt wird. Im Vergleich zu anderen Broten, wird dieses Brot nicht gebacken, sondern nur geknetet und in Form gebracht.
Das Gofio hat sich in den letzten Jahren zum Trendfood entwickelt und wird in der kanarischen Küche vielseitig verarbeitet und sticht in den Speisekarten der kanarischen Restaurants immer mehr hervor. Probieren Sie es!
Gofio Museen/Mühlen:
Museum Interpretación del Gofio
Bildquelle: commons.wikimedia
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