SERIE: Deutsche Unternehmer in Katalonien. Heute Friedemann Hoffmann

10.06.2015 - Barcelona für Deutsche 

1. Was macht Ihr Unternehmen?
Seit 40 Jahren ist das Unternehmen www.grupo-mci.com in der Beleuchtungsbranche und seit 1999 mit LED-basierten Leuchten für grosse Projekte beschäftigt, woraus sich im Laufe der Zeit viele Standarprodukte entwickelt haben, welche Sie in unserem Katalog Architectural Led Lighting finden.

Des Weiteren verfügt MCI über den Exklusivhandel von SLV (Deutschland) in Spanien und Portugal, der jährlich ca. 3000 Produkte  mit 770 Seiten-Katalog anbietet.

Der Export beträgt 85% des Gesamtvolumens mit Verkauf über Grosshändler und Exklusivhändler in über 40 Länder. In Spanien läuft der Verkauf vorwiegend über den Elektrogrosshandel.

2. Wie entstand Ihre Unternehmensidee?
1971 war die Herstellung von Lichtwerbung die Idee, denn dafür benötigte man sehr wenig Anfangskapital und konnte gleich damit starten, da die Finanzierung der notwendigen Komponenten-Käufe mit den Anzahlungen des Kunden gedeckt wurden.

3. Warum haben Sie sich in Katalonien/Spanien niedergelassen?
Ich kam erst als Urlauber an die Costa Brava und Costa Dorada und blieb in Barcelona „hängen“. Ja, man kann sagen Barcelona war für mich wie die Liebe auf den ersten Blick.

4. Was war für Sie die größte Herausforderung zu Beginn? 
Meine Käufer waren im Sommer vorwiegend Ausländer an der Costa Brava und Costa Dorada, wo die Abnehmer Deutsch und Englisch sprachen, man musste dann aber über den Winter kommen. Nach Erlernen der Sprache hat sich dies aber recht schnell erledigt.

5. Sprechen Sie Katalanisch/Spanisch?
Spanisch ja, aber ganz wenig Katalanisch.

6. Wo entstehen die meisten geschäftlichen Kontakte?
Bei Messen und beim Lesen der lokalen Teile und der Wirtschaftsnachrichten diverser Zeitungen, wo Projekte angekündigt werden.

7. Wie wirkt sich die verordnete Zweisprachigkeit auf Ihre Firma aus?
Wir haben damit keine Probleme, da bei uns Spanisch gesprochen wird.

8. Was raten Sie jemanden, der in Katalonien/Spanien eine Firma gründen will?
Unter den heutigen Voraussetzungen würde ich heute Katalonien nicht mehr als Standort wählen. Madrid ist viel dynamischer geworden und ist zentraler gelegen. Auch Kontakte aus Lateinamerika sind einfacher wahrzunehmen. Dazu hat man sehr viel mehr interkontinentale Direktflüge.
Sehr wichtig ist auch, dass der Lebenspartner diese Herausforderung voll unterstützt. Ohne die Hilfe meiner Frau hätte ich es nicht geschafft. Ausserdem hat die Selbstständigkeit noch den Vorteil, dass man die Firma seinen Kindern mal übergeben kann, was auch in meinem Fall mit meinen Söhnen Frederik und Karl-Falk sich als sehr erfolgreich herausgestellt hat.

9. Welcher Unterschied zu Deutschland fällt Ihnen hier am meisten auf?
Das Wetter und die relaxtere Stimmung.

10. Was mögen Sie besonders an den Katalanen/Spaniern?
Ihren Stolz, ihre Einstellung um schwere Zeiten zu überstehen, sich das Leben einfacher zu gestalten und nicht alles so ernst zu nehmen.

11. Gibt es etwas, das Sie  hier stört?
Der übertriebene Nationalismus und keine Begeisterung für den europäischen Gedanken.

12. Nennen Sie uns einige deutsche Marotten, die Sie nicht ablegen können. 
Extrem grossen Wert darauf zu legen, dass Zusagen eingehalten werden.

13. Können Sie ein Restaurant/ Bar empfehlen?
Restaurant Botafumeiro in C/ Gran de Gracia, 81 08012 Barcelona
Biergarten im Sommer im Hotel Princesa Sofia

14. Haben Sie eine Hotelempfehlung? 
Hotel Catalonia Catedral in C/ dels Arcs, 10 08002 Barcelona

15. Was ist Ihr liebster Platz in Barcelona?
In der Firma und an der Produktionslinie.

16. Was vermissen Sie am meisten aus Ihrer Heimat?
Gewisse Mahlzeiten wie z.B. Maultaschen, Bratkartoffeln, deutscher Kuchen, insbesondere der Mohnkuchen und geräucherte Fisch-Vielfalt

Kommentare (0) :

Artikel kommentieren
Artikel-Archiv