20.03.2023 - Spanien auf Deutsch
Wie Spanien mit innovativer Technologie aus Nebel Wasser generieren möchte
In Spanien und Portugal wurde 2020 von „Life Nieblas“ ein bahnbrechendes Projekt gegen die Dürre gestartet: Nebelkollektoren sollen Nebel in Wasser umwandeln und somit u.a. die Wiederaufforstung von Waldbränden geschädigten Flächen fördern.
Das Pilotprojekt verfügt über ein Budget von rund zwei Millionen Euro und wird sowohl von der Europäischen Kommission als auch vom Cabildo de Gran Canarias finanziert.
Die Nebelfänger
Der Mechanismus der Nebelkollektoren ist relativ einfach und beruht auf der Kondensation von Wasserdampf aus der Luft. Sie werden an Stellen aufgestellt, an denen der Wind weht, sodass der Nebel gegen die Struktur gedrückt wird.
Eine rechteckige, dreidimensionale Metallstruktur von mehreren Metern Höhe wird mit einem Kunststoffnetz überzogen, das die Aufgabe hat, die kleinen schwebenden Tropfen des Nebels oder Taus aufzufangen, die das Netz durchdringen. Wenn der Nebel auf das Gitter trifft, kondensiert der Wasserdampf an der Oberfläche und bildet Tropfen, die durch die Maschen des Netzes fallen und in einer Auffangvorrichtung gesammelt werden.
Derzeit befindet sich das Projekt noch in der Testphase, das nicht nur darauf abzielt, beschädigte Böden durch Brände und Wüstenbildung zu regenerieren, sondern auch potenziell von Nutzen für die Landwirtschaft in Bergregionen sein kann, beispielsweise für den Anbau von Obstbäumen. Die bisherigen Ergebnisse sind vielversprechend, da in den Jahren 2020-22 allein auf Gran Canaria mehr als 50.000 Liter Wasser gesammelt wurden, genug, um Tausende von Bäumen zu bewässern.
Das Ziel auf der Insel ist es, jährlich 200.000 Liter Wasser allein durch das Sammeln von Nebel und Tau zu gewinnen, um den Doramas-Wald mit 20.000 Lorbeerbäumen, die eine Fläche von ungefähr 35 Hektar bedecken, zu regenerieren. Der Wald wurde durch Waldbrände zerstört, was zu einer Schädigung der Artenvielfalt und natürlichen Nährstoffe im Boden führte.
Trockenheit in Spanien
Spanien zählt zu den trockensten Ländern in Europa und leidet besonders unter der Desertifikation. Die Spanische Meteorologische Agentur (AEMET) meldet, dass der vergangene Sommer mit einer durchschnittlichen Erhöhung der Temperaturen um mehr als zwei Grad Celsius seit Beginn der Datenaufzeichnung im Jahr 1961 als der heißeste in die Geschichte eingehen wird.
Die Hitzewellen nehmen zu und halten zudem länger an, was wiederum zu Problemen wie Trockenheit und Verschlechterung des Bodens führt. Das Ministerium für den ökologischen Wandel und die demografische Herausforderung (MITECO) gibt an, dass derzeit 75% des spanischen Bodens von Wüstenbildung bedroht sind und dieser Anteil aufgrund des Klimawandels weiterhin steigt.
Auch die Winter sind in den letzten Jahren trockener und wärmer geworden. Denn 2021-22 wurde der zweittrockenste und viertwärmste Winter seit Aufzeichnungen verzeichnet, mit 45% weniger Niederschlägen als im Vorjahr. In manchen Regionen der Peninsula wurde nicht mal ein Viertel des üblichen Niederschlagwertes erreicht.
Besonders betroffen von der „meteorologischen Dürre/Trockenheit“ sind die Kanarischen Inseln und die Balearen. Sie liegt vor, wenn über einen längeren Zeitraum ein kontinuierlicher Niederschlagsmangel sowie ungewöhnlich hohe Temperaturen vorherrschen, dessen Dauer je nach Region und Wetterbedingungen variieren kann.
Kommentare (1) :
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