SERIE: Deutschsprachige Unternehmerin in Kalalonien - Katherin Wermke, Barcelona Photographer

04.11.2019 - Interview geführt von Spanien auf Deutsch 

1. Was macht Ihr Unternehmen?
Wir bieten seit 2005 spanienweit professionelle Foto-und Videoserviceleistungen an.
Ausserdem organisieren wir monatlich Fotoworkshops in den Spezialisierungen Lichtsetzung und Street-Fotografie, auf Spanisch, Englisch und Deutsch.

2. Wie entstand Ihre Unternehmensidee?
Mein Unternehmen heißt Barcelona Photographer. Die Domain war 2005 frei; das war ein Glücksgriff. Meine Idee war damals, unsere Dienstleistungen hauptsächlich ausländischen Kunden anzubieten. Wir waren das erste Unternehmen, welches in Barcelonas Altstadt Photowalks auf Englisch durchführte.

3. Warum haben Sie sich in Katalonien/Spanien niedergelassen? 
Nach einem Erasmus-Stipendium und Studium an der Pompeu Fabra Universität stand mein Entschluss fest, in Barcelona zu bleiben, um eine internationale Karriere als Fotografin anzustreben.

4. Was war für Sie größte Herausforderung zu Beginn? 
Als 22-jährige Studentin in einem fremden Land musste ich eigenständig für meinen monatlichen Unterhalt sorgen. Die Jobsuche war anfangs nicht leicht.

5. Sprechen Sie Katalanisch/Spanisch?
Ja, ich spreche fließend Spanisch und recht gut Katalanisch.

6. Wo entstehen die meisten geschäftlichen Kontakte?
Durch Empfehlungen von langjährigen Kunden und Online-Akquise. Und manchmal auch spontan in der cafetería ums Eck. Ich schätze sehr die Kontaktfreudigkeit der Einheimischen.

7. Wie wirkt sich die verordnete Zweisprachigkeit auf Ihre Firma aus?
Da wir überwiegend mit internationalen Kunden arbeiten, kommunizieren wir hauptsächlich auf Englisch oder Deutsch.

8. Was raten Sie jemanden, der in Katalonien/Spanien eine Firma gründen will?
Geduld, ein gutes Startkapital, Durchsetzungsvermögen und Spanischkenntnisse.

9. Welcher Unterschied zu Deutschland fällt Ihnen hier am meisten auf?
Die Arbeitszeiten sind zu Deutschland sehr unterschiedlich; hier arbeitet man häufig bis 21h / 22h und auch am Wochenende.

10. Was mögen Sie besonders an den Katalanen/Spaniern?
Ihre Aufgeschlossenheit, Spontanität und die südländische Lebensweise – man hat immer Zeit für einen café con leche oder einen vino tinto.

11. Gibt es etwas, das Sie hier stört?
Zum Beispiel, dass in Barcelona die Immobilienpreise zunehmend steigen und die Gehälter im Vergleich nicht angeglichen sind. Besonders für die junge Generation und Studenten ist es teils schwierig, eine angemessene Wohnung zu finden.

12. Nennen Sie uns einige deutsche Marotten, die Sie nicht ablegen können. 
Ich suche immer den Sofort-Effekt; in Spanien / Katalonien ist mehr Geduld gefragt, besonders bei behördlichen Angelegenheiten.

13. Können Sie ein Restaurant/ Bar empfehlen?
Sehr empfehlenswert ist das Volta al Món in der Carrer de Muntaner in Barcelonas Eixample – eine kulinarische Reise durch 5 Kontinente und Spezialitäten aus der ganzen Welt.

14. Haben Sie eine Hotelempfehlung? 
Das Hotel Indigo Barcelona auf der Gran Via.

15. Was ist Ihr liebster Platz in Barcelona?
Die Fundació Mapfre in der Nähe vom Plaça Catalunya. Dort werden ganzjährig Foto-und Kunstausstellungen von international renommierten Künstlern gezeigt.

16. Was vermissen Sie am meisten aus Ihrer Heimat?
Manchmal vermisse ich ein gutes, authentisch deutsches Restaurant in Barcelona. Und zur Weihnachtszeit die deutschen Weihnachtsmärkte. In Barcelona gibt es natürlich auch Weihnachtsmärkte, aber die haben nicht den gleichen Flair wie in Deutschland.
 

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