TIPP: "Fels der Toten" (Cancho de los Muertos)

01.01.2011 - Lapedrizafuerdeutsche / Madrid für Deutsche 

Der “Fels des Toten” (1.292 m) oder auch genannt der “Fels des Heiligen Feldes“ ist einer der legendärsten Szenarien in den Hausbergen von Madrid (Spanien), der Pedriza, und der Ort, wo die Banditen im XIX. Jahrhundert ihre Opfer umgebracht haben. Wie auch andere Gebiete der Pedriza hat der Felsen eine eigene Legende, die von der tragischen Geschichte einiger zu ihrer Zeit sehr bekannten Banditen handelt, die in der Gegend ihre Unterkünfte hatten. Es waren die Hirten, die in diesen Bergen zu Hause waren und am besten die Umgebung kannten und die Geschichten und Legenden in unsere heutigen Tage überliefert haben.

Diese Bergwanderung wird nicht sehr häufig frequentiert, einige Abschnitte sind wenig oder gar nicht ausgewiesen, so dass es sehr leicht ist, den Weg zu verlieren: alles in allem ein Abenteuer. In einigen Abschnitten, die wir durchqueren, muss man auf dem Boden kriechen, in anderen die Hände zur Hilfe nehmen, aber im Grossen und Ganzen ist die Route nicht sehr schwierig. Auf dem Weg finden wir einige hergerichtete Felshöhlen und -spalten , die zum grössten Teil alte Unterkünfte von Hirten sind. In diesen können die Wagemutigsten die Nacht verbringen. Wir werden auf dieser Route am „Fels der Toten“ (Cancho de los muertos) und am „Kelch” (El Cáliz) vorbeikommen und zu guter Letzt unternehmen wir einen Abstecher zu der wahrscheinlich ältesten Unterkunft in der Pedriza, die „Hütte Kindelan“ (Chozo Kindelán).

Die Ursachen für den Zuwachs der Banditen in Spanien zwischen dem XVIII. und XIX. Jahrhundert waren unter anderem die wirtschaftliche Notwendigkeit, fehlende Autorität, die Existenz von unbewohnten Gegenden und Orten, wo sich die Banditen verstecken konnten, etc.. In der Provinz von Madrid, diente die Pedriza den Banditen als Zuflucht und Versteck für ihre Beute. Mit dem Unabhängigkeitskrieg gegen die Franzosen, nahmen die Räubereien zu. Einige der Krieger widmeten sich, zusätzlich zum Kampf gegen die Franzosen, dem Raub. Nach dem Krieg, wechselten einige dieser Kämpfer über zu Weglagerern. Normalerweise war das Bild des Banditen das einer romantischen, malerischen und ehrlichen Person, aber einige der Banditen von Madrid gehörten Familien mit hohem Standard an und ihr Image war ein ganz anderes. Hierzu gehörten Luis Candelas (der Bandit von Madrid), Francisco Villena und Pablo Santos.

Pablo Santos war bekannt als “Bandit der Pedriza”, da sein Lieblingsort für Raubzüge der Collado de la Dehesilla war, von wo aus er den Durchzug der Pferdewägen und Personen auf der Strasse nach Frankreich kontrollieren konnte. Auch seine Zuflucht befand sich nicht weit davon in der Nähe des „Fels des Roggen“ (Cancho Centeno) in der hinteren Pedriza (westlicher Teil der Pedriza). Alle Kroniken und Biografien stimmen überein, dass Pablo Santos und Luis Candelas sich Madrid aufgeteilt hatten; Pablo in der Sierra und Luis in der Stadt und auf dem Land. Pablo Santos starb erschossen in der Nähe von Canto Cochino durch einen seiner Bandenmitglieder, Isidro de Torrelodones, nach einer Diskussion über die Verteilung einer Beute.

Die Route zum “Fels der Toten” wäre unvollständig ohne einen Besuch der Hütte Kindelán (Chozo Kindelán), die ziemlich versteckt zwischen dem „Fels der Toten“ und dem Bach Majadilla liegt. Circa 10 Minuten von der Holzbrücke entfernt über die „Autobahn“ (PRM2) steigt ein kaum erkennbarer Pfad links bergan, der uns direkt zur Hütte führt. Diese Hütte ist mit grösster Wahrscheinlichkeit der erste Zufluchtsort, der in der Pedriza errichtet wurde. Sie wurde erbaut von den ersten Entdeckern dieser Gegend, den Gebrüdern Kindelán (José Manuel, Juan und Ultano) um 1912. Es wird berichtet, dass diese Hütte eine Tür und Fenster aus Holz besaß und eine Feuerstelle. Sie wurde als Basiscamp für die Kletterausflüge der Gebrüder benutzt, bis im Jahre 1916 die Unterkunft Giner de los Ríos errichtet wurde, die eine komfortablere Ausstattung besass.

Genaue Wanderanleitung unter:
http://lapedrizafuerdeutsche.wordpress.com/2010/12/01/weg-fels-des-todes-cancho-de-los-muertos/#more-10

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