TIPP: Salvador Dalí zu Gast im “Museo Reina Sofia”

Salvador Dalí - eine grosse Ausstellung im “Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia” widmet sich derzeit dem berühmten spanischen Maler und will damit auch seine Stellung als Denker, Schreiber und Schöpfer einer ganz eigenen Weltanschauung verdeutlichen. Die Bilder stellen seinen Werdegang dar, der nicht nur auf die Vergangenheit Auswirkungen hatte, sondern auch noch die Zukunft prägt.

Mehr als 200 Werke (Gemälde, Skulpturen, Zeichnungen...), die in elf Bereiche unterteilt und chronologisch angeordnet sind, laden dazu ein, die Stellung Salvador Dalís in der Kunstgeschichte des 20. Jahrhundert neu zu überdenken: Seine Bedeutung und sein Erbe gehen weit über seine Rolle als Künstler der surrealistischen Bewegung hinaus. Er war in der Lage, mit seinen Werken direkt an deren Betrachter zu appelieren. Das heisst: die Grenzen des Bewusstseins sowie der sensorischen und kognitiven Erfahrungen zu erforschen und zu überschreiten.

Salvador Felipe Jacinto Dalí i Domènech wurde am 11. Mai 1904 in Figueres geboren. Neben Giorgio de Chirico, René Magritte, Max Ernst und Pierre Delveaux zählt er als einer der Hauptvertreter des Surrealismus zu den bekanntesten Malern des 20. Jahrhunderts. Um das Jahr 1929 hatte Dalí seinen persönlichen Stil und sein Genre gefunden, die Welt des Unbewussten, die in Träumen erscheint. Schmelzende Uhren, Krücken und brennende Giraffen wurden zu Dalís Erkennungsmerkmal. Das Verschlüsselte, Mystische und Symbolhafte wurde sein immer wiederkehrendes Thema. Die altmeisterliche Technik von Salvador Dalí stand im Kontrast zur vorherrschenden Auffassung der Surrealisten, was zu seinem Ausschluss aus der Gruppe führte. Sein künstlerisches Schaffen weist den exzentrischen Künstler als einen der kreativsten Maler seines Jahrhunderts aus. Sein kybernetisches Spätwerk von Traumwelten, welche in präziser illusorischer Detailgenauigkeit entstanden, gehört zu seiner wichtigsten Hinterlassenschaft...
Dalís häufigste Themen sind außer der Welt des Traums die des Rausches, des Fiebers und der Religion. Dalís Sympathie für den spanischen Diktator Francisco Franco, sein exzentrisches Verhalten sowie sein Spätwerk führen vielfach zu Kontroversen bei der Bewertung seiner Person und seiner Werke bis in die Gegenwart hinein.

Nachdem Salvador Dalí 1948 nach Spanien zurückgekehrt war, wendete er sich vorwiegend religiösen und mythologischen Bildthemen zu und bekannte sich zum Katholizismus. Anfang der 1970er Jahre arbeitete Dalí intensiv an dreidimensionalen Werken und experimentierte mit holographischen Collagen. Er starb 1989 im spanischen Figueres, wo er auf eigenen Wunsch in der Krypta unter der Glaskuppel seines Theater-Museums beigesetzt wurde.

Die Ausstellung “Dalí - Todas las sugestiones poéticas y todas las posibilidades plásticas” findet noch bis 2. September statt und kann montags, mittwochs, donnerstags und samstags von 10 bis 21 Uhr sowie freitags von 10 bis 23 Uhr und sonntags von 10 bis 19 Uhr besucht werden. Preise und alle weiteren Informationen findet man unter www.museoreinasofia.es.