09.10.2020 - Spanien auf Deutsch
Wer kennt sie nicht, Mafalda, das neugierige, ruhelose und sehr ironische Cartoon-Mädchen?
Ihr Schöpfer, Joaquín Salvador Lavado genannt „Quino“, Sohn andalusischer Einwanderer, verstarb dieses Jahres am 30. September 2020. Er wuchs in einem Umfeld auf, das ihn stets ermutigte über Autorität und die Gründe für Ungerechtigkeit nachzudenken, was sich in seinen Cartoons widerspiegelte. Er erfand das unangepasste und selbstbewusste Mädchen von nebenan.
Mafalda ist ein sechsjähriges argentinisches Mädchen, das über die Probleme der Welt reflektiert. Sie sticht durch ihr fortschrittliches und von Aufsässigkeit geprägtes Denken hervor. Aber dennoch ist das Mädchen mit dem frechen Pony eine vernünftige Rebellin. Sie ist kritisch, ist offen und neigt dazu, über jedes Tagesereignis zu philosophieren. Sie verkörpert das idealistische und utopische Bestreben, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Sie möchte Sprachen studieren und als Dolmetscherin bei den Vereinten Nationen arbeiten, um zum Weltfrieden beizutragen. Mafalda ist vom sozialen Fortschritt der Frauen überzeugt und befürwortet ihn um jeden Preis, ihrer Zeit ein wenig voraus.
Vater, Mutter und ein jüngerer Bruder, Guille. Mit ihnen bildet sie eine typische Mittelschichtfamilie, die in einem Viertel in der Stadt Buenos Aires (Argentinien) lebt.
Mafalda ist ein kluges Kind, denn ihre Neugier, ihre Weltsicht und das Hinterfragen der Gesellschaft sind außergewöhnlich. Sie ist frühreif, etwas mürrisch, aber sehr aufgeweckt, und an Fragen an ihre hingebungsvollen Eltern mangelt es ihr nie. Ihr geht es immer um Menschlichkeit, Frieden, Menschen- und Frauenrechte. Sie hofft auf eine College-Karriere und darauf, jemand im Leben zu sein. Sie kritisiert sogar ihre Eltern, weil sie meint, sie seien oft etwas zu handlungsfaul.
Die Dinge, die ihr am meisten gefallen: Zu ihren Leidenschaften gehören die Beatles, der Weltfriede, die Menschenrechte und die Demokratie. Sie liebt die Zeichnungen von "The Crazy Bird" und ihr Lieblingsdessert sind Pfannkuchen. Gerne spielt sie im Park mit ihren Freunden.
Die Dinge, die ihm am wenigsten gefallen sind Ungerechtigkeit, Krieg, Atomwaffen, Rassismus, absurde Erwachsenenkonventionen und natürlich Suppe.
„Geboren“ wurde Mafalda am 29. September 1964, als sie das erste Mal in der argentinischen Zeitschrift Primera Plana erschien und wurde schnell zu einem humorvollen Phänomen innerhalb des Landes; danach auch in den internationalen Medien, v.a. in Lateinamerika und europäischen Ländern wie Spanien, Italien, Griechenland und Frankreich; in 26 Sprachen wurde die Serie übersetzt.
In Spanien veröffentlichte Esther Tusquets, die Gründerin des Verlags Lumen, 1970 zum ersten Mal die Mafalda-Cartoons.
Am 25. Juni 1973 wurde der letzte Streifen von Mafalda veröffentlicht, auf Beschluss von Quino selbst, verschwand dennoch nie gänzlich aus den Medien.
In den darauffolgenden Jahren zeichnete Quino Mafalda immer wieder, und das für den guten Zweck, z.B. für Kampagnen für die Rechte der Kinder, für Bildung und Demokratie.
Die emblematischsten Sprüche von Mafalda, die jeder kennt und zum Nachdenken anregen:
Haltet die Welt an, ich will aussteigen!
Wie immer! Sobald man seine Füße auf den Boden stellt, endet der Spaß!
Papa, kannst du mir erklären, warum die Menschheit so schlecht funktioniert?
Träumen wir! Es stellt sich heraus, wenn man sich nicht beeilt und die Welt verändert, dann ist es die Welt, die einen verändert!
Wie immer: Das Dringliche lässt keine Zeit für das Wichtige!
Was ist so schlimm daran, Strukturen zu verändern... kann man ihnen nicht wenigstens ein bisschen Farbe geben? Oder nicht einmal das?
Das Schlimme an der großen „Menschheitsfamilie“ ist, dass jeder der Vater sein will!
Das Problem bei geschlossenen Köpfen ist, dass sie immer den Mund offen haben.
Bücher zu Mafalda (Spanien)
Bücher zu Mafalda (Deutschland)
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