NEWS: Niemeyer eröffnet Kulturzentrum in Avilés

03.04.2011 - Madrid für Deutsche 

Das „Kulturzentrum Oskar Niemeyer“ in der asturischen Industriestadt Avilés wird voraussichtlich am 26. März 2011 eröffnet. Es ist das neueste Werk des inzwischen 103 Jahre alten brasilianischen Architekten.

Als Industriestadt hat Avilés in Nordspanien ein Imageproblem. Das wird sich mit dem architektonisch spektakulären, neuen Kulturzentrum ändern. Avilés ist nicht die berühmteste spanische Stadt, doch das neue Zentrum wird ihr möglicherweise weiterhelfen wie einst das Guggenheim der baskischen Stadt Bilbao. Niemeyer, der Brasiliens Hauptstadt Brasília entworfen hat, lässt es hier etwas kleiner angehen, doch der Bau fasziniert allemal.

Sein Credo: "Was mich anzieht, ist die freie und sinnliche Kurve, die ich in den Bergen meines Landes finde, im mäandernden Lauf seiner Flüsse, in den Wolken des Himmels, im Leib der geliebten Frau ..."

Das neue Kulturzentrum steht auf der künstlichen Insel Isla de la Innovación in der Bucht von Avilés nahe dem Industriegebiet. Und dieses soll umgestaltet und dadurch neu belebt werden. Alte Industriehallen raus, Kultur, Sport und Freizeit rein. Das Ruhrgebiet kennt die Idee. Die drittgrößte Stadt Asturiens hat einen erheblichen
Strukturwandel hinter sich. Wo einst die Eisenverhüttung eine wichtige Rolle spielte, und der Fischereihafen zu den wichtigsten am spanischen Atlantik zählt, gibt es längst einen neuen Bauboom, mit dem Kulturzentrum von Niemeyer als Flagschiff.

Insgesamt besteht das Kulturzentrum aus vier Gebäudekomplexen. Neben dem Ufo sticht vor allem das Auditorium hervor, das sich in Form einer überdimensionalen Welle dem Meer zuwendet. Seitlich verschoben erstreckt sich ein geschwungener Mehrzweckbau mit Ausstellungsräumen, Filmzentrum, Restaurant und Kindergarten. Vom Auditorium führt eine Brücke schwungvoll quer über einen riesigen Platz zur Kuppel eines Konferenz- und Galeriegebäudes, das an einen Iglu erinnert.

In Avilés ist dank des neuen Kulturprojektes überall Aufbruchstimmung zu spüren. Allein der Bau des Zentrums drückte die Touristenzahl im vergangenen Jahr um 6,2 Prozent nach oben. 2009 hatte die 85 000-Einwohner-Stadt nur drei Hotels, heute sind es schon zwölf.

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