Kandinsky, una retrospectiva - eine Rückblende auf das Leben Wassily Kandinskys

Fast genau 150 Jahre nach der Geburt von Wassily Kandinsky, widmet sich eine der grössten Ausstellungen, die es je in Spanien gab, dem russischen Künstler. Unter dem Titel “Kandinsky, una retrospectiva” spiegelt sie den künstlerischen und spirituellen Werdegang des avantgardistischen Malers und Vorreiters der abstrakten Kunst wider. Die Werke, die vorher schon im “Palazzo Reale” in Mailand sowie in Milwaukee und Nashville, USA, zu sehen waren und jetzt im “CentroCentro Palacio de Cibeles” ausgestellt sind, stammen aus dem Centre Pompidou in Paris und umfassen Ölbilder, Aquarelle und Stiche.

Der russische Maler, Grafiker und Kunsttheoretiker Kandinsky wird am 4. Dezember 1866 in Moskau geboren. Er studiert ab 1886 an der Moskauer Universität Jura und Volkswirtschaft und schließt 1893 erfolgreich mit der Promotion ab, wechselt dann jedoch sein Berufsziel und wird Maler. 1896 übersiedelt Kandinsky nach München. Hier besucht er zwei Jahre die private Kunstschule von Anton Azbé, anschließend studiert er an der Münchner Akademie bei Franz von Stuck.

1901 ist Kandinsky Gründungsmitglied der reformorientierten Künstler- und Ausstellungsgruppe “Phalanx” sowie einer gleichnamigen Malschule, in der er auch seine spätere Geliebte Gabriele Münter kennenlernt. Die Gruppe organisiert zahlreiche stark von der französischen Malerei geprägte Ausstellungen, unter anderem mit Claude Monet und Henri de Toulouse-Lautrec. Allerdings stoßen Aktivitäten der Gruppe im konservativen München auf Widerstand und so löst sie sich 1904 wieder auf.

Nachdem er sich von seiner Frau Anna getrennt hat, unternimmt Kandinsky mit seiner neuen Geliebten zahlreiche Reisen, unter anderem nach Frankreich, in die Niederlande, Italien, Russland und Nordafrika. 1908 ziehen er und Gabriele Münter nach Murnau, wo ihm die oberbayerische Landschaft als Inspirationsquelle dient. Dennoch verlegt sich der Maler jetzt mehr und mehr auf Farben und Formen. Um 1911 entsteht so das erste abstrakte, gegenstandslose Gemälde - selbst einigen Mitgliedern der von Kandinsky gegründeten "Neuen Künstlervereinigung" ist die "Komposition V" jedoch zu fortschrittlich und sie lassen es nicht zu ihrer Ausstellung zu. Es kommt zum Eklat. Wassily Kandinsky und Franz Marc gründen daraufhin aus Protest die Künstlergemeinschaft "Der Blaue Reiter".

1914 zieht er mit Gabriele Münter nach Zürich, hier zerbricht die Beziehung und Kandinsky kehrt nach Moskau zurück. Er wird Professor für Kunst. 1921 ist Wassily Kandinsky in Berlin, 1922 wird er ans Bauhaus in Weimar berufen. Die geometrisch-abstrakten Formen geben ihm neue Impulse für sein Schaffen. Er ist produktiv, malt viel und gründet mit seinem alten Münchener Freund Paul Klee sowie mit Lyonel Feininger und Alexej von Jawlensky die Künstlergruppe “Die Blauen Vier”. Doch im nationalsozialistischen Deutschland sieht Kandinsky für sich auf Dauer keine Zukunft und wählt für ein neues Leben Neuilly-sur-Seine in Frankreich, wo 1944 die letzte Ausstellung zu seinen Lebzeiten stattfindet. Hier stirbt er am 13. Dezember 1944 im Alter 70 Jahren.