IMMO-SERIE: Teneriffa stagniert

30.09.2008 - Madrid für Deutsche 

Die nächsten zwei bis drei Jahre wird sich auf der kanarischen Insel in Sachen Immobilien wenig tun, glaubt Tomás Köster von dem Maklerbüro Inmobilaria Internacional in der Hafenstadt Puerto de la Cruz: "Es ist bereits im vergangenen Jahr sehr ruhig geworden. Das liegt am Überangebot und an der internationalen Finanzkrise." Aber es handelt sich um eine Krise auf hohem Niveau. Derzeit muss man für eine Drei-Zimmer-Strandwohnung im bei den Deutschen beliebten Norden der Insel mit einem Kaufpreis von 250 000 Euro rechnen. Billiger als das Festland, aber teurer als der Rest der kanarischen Inseln. "Das sind ungefähr 20 Prozent mehr als eine vergleichbare Wohnung auf Fuerteventura oder Lanzarote kosten würde”, sagt Johnny Vellila, Makler auf den kanarischen Inseln.

Die Deutschen ziehen sich auch aus diesem Grund schon seit Jahren überall aus Teneriffa zurück. Viele Bars in Puerto de la Cruz, wo früher Deutsche am Tresen Wurst und Kölsch bestellten, sind selbst im Sommer kaum besucht. Als Grund sieht Köster die steigenden Hypothekenzinsen und Lebenskosten in Spanien. Von 2000 bis 2004 waren die Kreditzinsen noch auf einem historischen Tiefstand, was zu dem enormen Immobilien-Boom in Spanien geführt hatte. Hinzu kommt eine Inflation von über fünf Prozent. Das verunsichere nicht nur die eine Million Einwohner Teneriffas, sondern auch die vielen Urlauber, die bisher auf der sehr vielfältigen Insel investiert hätten.

Der deutsche Unternehmer Wolfgang Kiessling kaufte noch vor sieben Jahren ein 18,5 Hektar großes Terrain im Süden der Insel, um dort den größten Wasserpark der Welt zu bauen, den Siam Park, der im Mai seine Pforten öffnet: "Damals war das noch bezahlbar, heute wäre das Projekt nicht mehr zu realisieren." Denn die Quadratmeterpreise haben sich in den vergangenen zehn Jahren auch auf der Insel verdoppelt. Zwar sind sie immer noch wesentlich niedriger als auf dem Festland, "aber auch hier ist eine Grenze erreicht worden", sagt Köster.

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