Die gelbe Welt des Albert Espinosa

11.01.2016 - Meike von Lojewski / Madrid und Barcelona für Deutsche 

Albert Espinosa ist vierzehn Jahre alt, als er an Knochenkrebs erkrankt. Doch statt zu resignieren, nimmt er den Kampf gegen die Krankheit auf. Mit fünf anderen “Todgeweihten” gründet er den “Club der roten Bänder”. Gemeinsam finden sie heraus, wie Glücklichsein wirklich geht. Albert ist davon überzeugt, dass eine Glücksakte viel wichtiger ist als eine Krankenakte mit Fieberkurve. Als sein Bein amputiert werden muss, veranstaltet er eine Abschiedsparty für das Bein. Seine Glücksregeln stecken voller Humor und Optimismus und zeigen: Glück, das nicht auf der Hand liegt, sondern sich erst auf den zweiten Blick zeigt, ist dafür umso intensiver.

 

Diese teils autobiographischen Schilderungen aus seiner Jugend als Krebspatient hat der Katalane Albert Espinosa in seinem Bestseller “El Mundo amarillo” (“Glücksgeheimnisse aus der gelben Welt”) festgehalten. Gelb daher,weil die die Haut während einer Chemotherapie gelb wird. Daraus wurde eine erfolgreiche Fernsehserie: Unter dem Namen “Polseres vermelles” brachte Espinosa 2011 seine Geschichte als Drehbuchautor und Co-Produzent ins spanische Fernsehen. Seitdem erobert sie die Welt. Derzeit wird die Serie in 13 Ländern adaptiert und in 18 Ländern ausgestrahlt. Auch in Deutschland hat der “Club der roten Bänder”, der seit Anfang November wöchentlich im Fernsehen läuft, eine grosse Fangemeinde. Den Alltag der Jugendlichen im Krankenhaus  und deren Probleme beim Erwachsenwerden sehen regelmässig mehrere Millionen Menschen.

 

Besonders fesselnd an der Geschichte ist natürlich die Tatsache, dass sie auf einer wahren Begebenheit basiert. Denn so mitreissend, rührend und lebensbejahend wie sie, ist auch ihr Erschaffer selbst. Espinosa sagt: “Glücksgeheimnisse aus der gelben Welt” handelt vor allem davon zu verstehen, dass jeder Verlust auch ein Gewinn ist. Ich spreche über mein Leben, in dem ich gelernt habe, gegen den Krebs zu kämpfen. Es ist nicht traurig zu sterben, sondern traurig, nicht intensiv zu leben – darüber schreibe ich in meinem Buch und darum geht es auch in der katalanischen Serie “Pulseres vermelles”, der Vorlage für “Club der roten Bänder”.” Reinschauen lohnt sich also!

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