22.11.2015 - Meike von Lojewski / Madrid und Barcelona für Deutsche
Jeder vierte Spanier kann wegen nächtlicher Ruhestörung nicht schlafen - dies geht aus dem Bericht “III Informe Ruido y Salud DKV - GAES” hervor. Laut Experten ist dies ein Zustand, der die unterschiedlichen Schlafphasen stark beeinträchtigt, so einer optimalen Erholung entgegensteht und als Folge Herzkreislaufbeschwerden verursacht.
Grundsätzlich klagen die Sevillaner am meisten über Einschlafschwierigkeiten durch nächtliche Störungen. Ihnen folgen die Einwohner aus Madrid und Bilbao mit jeweils 28,2 Prozent. Am wenigsten Probleme haben interessanterweise die Barceloner (17,5 Prozent).
Laut dem Bericht müssen etwa neun Millionen Menschen in Spanien ein Lärmniveau ertragen, das über den von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen 65 Dezibel liegt. 72,3 Prozent der Spanier selbst denken sogar, dass sie in einer sehr lauten Stadt leben. Der Spitzenreiter ist hier die Hauptstadt Madrid (92,9 Prozent), gefolgt von Barcelona (87,4 Prozent) und Sevilla (83,3 Prozent). Allerdings glauben insgesamt 91 Prozent, dass die Bevölkerung nicht genügend über die negativen Folgen aufgeklärt ist, die der Lärm auf die Gesundheit hat.
Die grösste Lärmquelle ist ohne Zweifel der Verkehr, der mit 80 Prozent den Löwenanteil an der Lärmbelastung in den Städten trägt. Dennoch sind es die Baustellen, die die Bürger im allgemeinen am meisten stören (58,8 Prozent). An zweiter Stelle kommen Parties, die von Nachbarn veranstaltet werden (28,7 Prozent). Erst an dritter Stelle wird von den Befragten der Verkehr genannt (28 Prozent). Nur in Barcelona ist diese Reihenfolge leicht modifiziert: Die Baustellen liegen ganz vorn, gefolgt vom Verkehr (34 Prozent) und den Müllwagen (28,2 Prozent).
Die Studie enthält auch Daten, die einen Zusammenhang zwischen dem Verkehrslärm in Madrid und den Krankenhauseinweisungen darstellt (tatsächlich ist dies die einzige Stadt, in der eine solche Verbindung hergestellt werden konnte, da in anderen diesbezüglich nicht ausreichend Informationen zusammengetragen werden konnten). Hier ist es so, dass der Verkehrslärm die Wahrscheinlichkeit, ins Krankenhaus eingewiesen zu werden, um 5 Prozent erhöht. Zudem steigt die Sterblichkeit um 6,6 Prozent, was durch erhöhte Herzkreislaufprobleme verursacht wird. Nicht zuletzt leiden dadurch 4 Prozent der Menschen über 65 Jahre mehr an Atemschwierigkeiten. Die Studie belegt noch weitere negative Folgen, unter anderem geringeres Gewicht bei Neugeborenen, Frühgeburten und Lernschwierigkeiten.
Neben all diesen Auswirkungen ist aber die negativste Erscheinung, die durch Lärmbelästigung auftritt, diejenige, die die Bewohner der grossen Städte selbst empfinden: den Verlust von Wohlsein und Lebensqualität.
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