SERIE: David Ferrer: “Die Wand”

03.07.2013 - Meike von Lojewski / Madrid für Deutsche 

Jeder Tennisfan kennt ihn: David Ferrer Ern, geboren am 2. April 1982 in Jávea, eine feste Grösse im Tenniszirkus. Im Alter von 13 Jahren zog er mit seiner Familie nach Gandia und zwei Jahre später nach Barcelona, um dort mit Unterstützung der Katalanischen Tennisföderation trainieren zu können. Später verbrachte er neun Monate in der Tennisakademie von Juan Carlos Ferrero. Im Jahr 2000 wurde er Profi und gewann recht schnell seine ersten Turniere. In der Saison 2002 feierte er erste Erfolge auf der ATP-Tour und stand damit erstmals in den Top 100.

Der 1,75 Meter große Rechtshänder gewann seither auf der ATP-World-Tour zwanzig Einzel- und zwei Doppeltitel. Ferrer wurde bekannt als Sandplatzspezialist, inzwischen weist er aber auch auf anderen Belägen gute Resultate auf. Er gehörte zu den spanischen Davis-Cup-Mannschaften, die 2008, 2009 und 2011 den begehrtenTitel gewinnen konnten. Fünfmal stand er im Halbfinale und einmal im Finale eines Grand-Slam-Turniers.

2012 gewann das Laufwunder aus Spanien, der von Javier Piles trainiert wird, 76 Matches und sieben Turniere der Männerprofitour ATP, so viel wie kein anderer Spieler. Auch 2013 läuft für den Fuss- und Basketballfan bisher sehr gut. Wie schon die beiden Jahre zuvor gewann Ferrer seinen ersten Saisontitel in Auckland, wo er zum insgesamt vierten Mal siegen konnte. Nach der Niederlage im Australian-Open-Halbfinale gegen den Topgesetzten Novak Djokovic konnte Ferrer den vierten Rang in der Weltrangliste, den er bereits 2008 innehatte, wieder einnehmen. An seinem spanischen Landsmann Rafael Nadal scheiterte er im Finale der French Open, wo Ferrer zum ersten Mal in seiner Karriere - und ohne Satzverlust - das Finale eines Grand-Slam-Turniers erreichte; dort verlor er aber klar in drei Sätzen.

In der ATP-Weltrangliste wird David Ferrer derzeit auf Platz vier geführt und gehört somit zu den Spitzenstars und Topverdienern. Dennoch steht er immer im Schatten seiner Konkurrenten Novak Djokovic, Andy Murray, Roger Federer und natürlich von Rafa Nadal. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass Ferrer eigentlich über keinen Paradeschlag verfügt, sein Aufschlag ist deutlich langsamer als der seiner Gegner. Dennoch genießt er als einer der schnellsten und agilsten Spieler auf der Tour aufgrund seiner Fitness Anerkennung. Wegen seiner ausgezeichneten Laufarbeit und der Fähigkeit, durch kompaktes und exaktes Grundlinienspiel den Ball im Spiel zu halten, wird er mit dem Spitznamen "Die Wand" bedacht. Selten gibt er ein Match auf und schon oft konnte er eine Partie noch im letzten Moment drehen.

Seine Schwächen kennt Ferrer: "Ich will mich jedes Jahr weiter verbessern. Dieses Jahr will ich weiter an meinem ersten Aufschlag arbeiten und meine Rückhand optimieren." Mit seinen 31 Jahren ist er zwar vier Jahre älter als Nadal und sogar fünf als Djokovic und Murray, dennoch ist es für einen Schritt aus deren Schatten nie zu spät.

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