NUTZWERT: Happy birthday Lhardy!

22.10.2014 - Meike von Lojewski / Madrid für Deutsche 

Ein typischeres madrilenisches Restaurant wie dieses aus dem Jahr 1839 gibt es wohl kaum: das “Lhardy” in der Carrera San Jerónimo 8. Hier ist die Zeit stehen geblieben, hier geht es gediegen zu. Der Glanz des alten Spaniens ist in all den Gasträumen noch spürbar, die alte Tradition des Hauses erlebbar. Jeder Essraum ist in anderen Farben gestaltet, verbreitet verschiedene Atmosphären und erzählt seine Geschichten. Und das seit nunmehr 175 Jahren. Das “Lhardy” feiert einen wahrhaft bewundernswerten Geburtstag!

Das erhabene und mondäne, weniger als eine Minute von der Puerta del Sol entfernte Traditionshaus wurde 1839 von dem Franzosen Emile Lhardy gegründet, der angeblich in die Stadt kam, weil es hieß, es gäbe in Madrid kein einziges gutes Restaurant. Seitdem spezialisiert man sich hier auf traditionelle kastilische Küche mit typischen Gerichten wie “Solomillo” (Rippensteak), Rinderbraten, “Cocido” (Eintopf) oder Kaldaunen auf Madrider Art in Tomaten- und Weinsauce. Die Preise sind allerdings dem Ambiente angepasst. Dennoch kommen seit jeher spanische Berühmtheiten wie Schriftsteller und Schauspieler gerne hierher.

In der Tapasbar im unteren Stockwerk kann man unterdessen original vergoldete Spiegel, Marmortheken und Messingbeschläge bewundern. Zudem ist die Bar eine billigere Alternative zum feinen Restaurant im ersten Stock. Man hat sich auf spanische Spezialitäten fixiert und bietet diese in einem klassizistischem Ambiente unter einem schönen Kronleuchter an. Teigwaren und andere Kleinigkeiten wie zum Beispiel Tortilla, Fisch und Krustentiere sowie Wurst- und Schinkenplatten kann man zum Teil in Selbstbedienung aus kleinen Vitrinen nehmen und vor Ort verzehren. Ein Klassiker: Die Consommé, die man sich gegen elf Uhr vormittags direkt aus einer Art grossem Samowar servieren kann. Zur Tapasbar gehört auch ein kleiner Delikatessenladen, in dem man die vielen Spezialitäten auch mit nach Hause nehmen kann. Hier wird alles traditionell hergestellt und “wir versuchen, alles so weit wie möglich so zu machen, wie es immer gemacht wurde”, versichert Küchenchef Ricardo Quintana.

Schauen Sie doch mal vorbei! Das kleine, schöne Traditionshaus mit seiner Patina ist auf jeden Fall einen Besuch wert!

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