18.02.2015 - Meike von Lojewski / Madrid u Barcelona für Deutsche
Fast eine Million Vögel sterben jährlich in Spanien aufgrund illegaler Jagd. Doch nur wenige dieser kriminellen Handlungen kommen vor Gericht - es fehlen die finanzielle Mittel und die Ausbildung der Anwälte in Umweltrecht. Dies erklärte der Direktor der spanischen Abteilung der Naturschutzorganisation “Bird Life” Juan Carlos Atienza auf dem ersten internationalen Workshop zum Thema Umweltkriminalität, der im gesamten Monaten Februar in Madrid stattfindet.
Hier sind mehr als 30 Experten aus 18 europäischen Ländern sowie Vertreter verschiedener Tierschutzorganisationen und umweltschützenden NGOs zusammengekommen, um Lösungen gegen die illegale Jagd und das illegale Fangen von Vögeln vor allem im Mittelmeerraum zu finden und den Berner Tierschutzvertrag zu diskutieren. “Somit ist Madrid derzeit die europäische Hauptstadt gegen dieses Vergehen”, betont Atienza. Er bemängelt, dass unter den europäischen Länder keine einheitliche Verfahrensweise dazu bestehe. Nur so könne man einen konformen Tatbestand erstellen und dementsprechende Strafen verhängen.
“Die Strafe muss nicht in allen Ländern dieselbe sein, aber dennoch ihre Wirkung “, so Atienza weiter. Sonst könne eine kleinere Strafe unter Umständen ein grösseres oder sogar erschreckendes Ausmass annehmen. Das Ziel des Workshops ist es daher, auf internationaler Ebene einen Vorschlag für einen einheitlichen Aktionsplan bei Umweltkriminalität zu erarbeiten und diesen bei den betreffenden Stellen vorzulegen.
Laut Atienza sind sich die meisten Länder der Europäischen Union gar nicht über das Ausmass der illegalen Vogeljagd in ihren Ländern bewusst. Das liege daran, dass die meisten Straftaten auf dem Land begangen würden, wo es keine Zeugen gebe. Erst wenn die von den NGOs zusammengetragenen Zahlen auf dem Tisch lägen, werde die Tragweite des Problems deutlich. In Spanien würden jährlich nur wenige Dutzend Fälle vor Gericht gebracht, während eine Million Vögel ihr Leben lassen müssen. Das sei natürlich deutlich zu wenig und so werde man alles tun, um neue internationale Strafrechtsfundamente zu entwickeln. Das ist eine wichtige Voraussetzung, um im Kampf gegen den Vogelmord an den richtigen Stellen ansetzen zu können.
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