WISSENSWERT: Karneval einmal anders: Zum Beispiel in Galicien und in Kastilien La Mancha

O Antroido – Karneval auf Galicisch
Den längsten Karneval Spaniens feiert der kleine Ort Xinzo di Limia in der galicischen Provinz Orense. Er beginnt bereits drei Sonntage vor dem eigentlichen Faschingsfest, am sogenannten Domingo Fareleiro mit einem humorvollen „Kampf“, bei dem sich die Bewohner mit Mehl bewerfen. Am Sonntag darauf, dem Domingo Oleiro, sind es Wasserkrüge, die in die Luft geworfen und wieder aufgefangen werden. Am Domingo Corredoiro, wieder eine Woche später, füllen sich die Straßen dann mit den maskierten Faschingstrupps.

An just diesem Sonntag wird viel Mehl auch während der Mehlschlachten des Karnevals von Verín, ebenfalls in der Provinz Orense, verstreut. Bereits am Morgen beginnt das Faschingsspektakel mit Feuerwerk, Musikgruppen und der ersten Versammlung der sogenannten Cigarrones, maskierten Männern des Ortes, die zum Karneval aufrufen. Auf der Plaza Mayor findet dann am späten Nachmittag ein Maskentanz und die erste Fariñada – Mehlschlacht – statt, der in den darauffolgenden Faschingstagen noch viele folgen sollen. Am Donnerstag vor Karneval, bei uns als Altweiberfasnacht bekannt, treffen sich auch in Verin die Frauen verkleidet zum Essen. Um Mitternacht strömt man dann auf die Straßen, um die Karnevalsabordnung zu empfangen und die offizielle Eröffnung des Karnevals zu begehen. Der Hauptumzug findet am Sonntag statt. Wer dann noch nicht genug hat vom Karneval, geht nach Santiago de Compostela, wo am Faschingsdienstag ein großer Faschingsumzug durch die Straßen zieht. Sehenswert ist aber auch die satirische Prozession am Aschermittwoch, die auf der Plaza de O Toural mit der Verbrennung des Meco endet, einer Puppe, die den Karneval darstellt. Und in Galicien nie vergessen wird die großartige Gastronomie mit Gerichten wie dem galicischen Eintopf oder den speziellen Pfannkuchen, filloas.

Karneval von Villarrobledo (Kastilien La Mancha)
Die längste Tradition in Spanien hat der Karneval von Villarobledo in der Provinz Albacete in Kastilien La Mancha. Bereits seit Anfang des 19. Jahrhunderts erlebt man in dem kastilischen Städtchen ein ganz besonderes Karnevalstreiben, das am Faschingsdonnerstag mit der Ankunft von Los Juanes beginnt. Hierbei handelt es sich um eine Gruppe von maskierten Einwohnern, die Masken mit Rabenschnabel und Schuhe in Form von Wolftatzen tragen. Sie kündigen den Karneval an, der mit Umzügen, Musikkapellen, Kostümwettbewerben, satirischen Vorträgen und Gesängen seinen Lauf nimmt.