17.05.2024 - Spanien auf Deutsch
Die Regierung der Balearen hat ein neues Dekret verabschiedet, das den Alkoholkonsum in bestimmten öffentlichen Bereichen streng reglementiert. Dieses "Dekret für verantwortlichen Tourismus" zielt darauf ab, exzessiven Alkoholkonsum und damit verbundene Probleme zu reduzieren.
Eine der bedeutendsten Änderungen betrifft den Alkoholkonsum auf offener Straße in festgelegten Gebieten. In diesen Zonen ist das Trinken von Alkohol in der Öffentlichkeit nun verboten, außer auf genehmigten Terrassen und in bestimmten legalen Bereichen. Verstöße können mit Geldstrafen zwischen 500 und 1.500 Euro geahndet werden. Diese Maßnahme betrifft insbesondere Party-Hotspots wie die Playa de Palma, Magaluf, Arenal und Sant Antoni de Portmany.
Zusätzlich bleibt das Verkaufsverbot für Alkohol in Geschäften von 21.30 Uhr bis 8.00 Uhr bestehen. Diese Regelung soll verhindern, dass sich Feiernde nachts mit Alkohol eindecken und öffentliche Trinkgelage veranstalten, die häufig zu Lärmbelästigung und anderen Störungen führen.
Ein weiterer wichtiger Punkt des Dekrets ist die Regelung für Partyboote. Diese dürfen sich den betroffenen Zonen nicht mehr als eine Seemeile (ca. 1,852 Kilometer) nähern und keine Passagiere in diesen Bereichen aufnehmen oder absetzen. Diese Vorschrift soll verhindern, dass Feiernde von den Booten direkt in die Partyzonen strömen und dort für Unruhe sorgen.
Um die Umsetzung und Einhaltung dieser Maßnahmen zu unterstützen, hat die Regierung beschlossen, jährlich bis zu vier Millionen Euro aus dem Impuesto del Turismo Sostenible (ITS), der sogenannten Ecotasa, für die betroffenen Gemeinden bereitzustellen. Diese Mittel sollen zur Verbesserung der Infrastruktur, Sicherheit und Sensibilisierung für einen verantwortungsvollen Tourismus eingesetzt werden. Insgesamt fließen somit 16 Millionen Euro in die vier Gemeinden Palma, Calvià, Llucmajor und Sant Antoni de Portmany.
Die Einführung dieser Regelungen wurde in Zusammenarbeit mit verschiedenen Branchenvertretern erarbeitet, darunter die Asociación de Hoteleros Playa de Palma und andere Handels- und Gastronomieverbände. Diese Organisationen begrüßen die Maßnahmen, da sie dazu beitragen sollen, unerwünschtes Verhalten zu minimieren und ein sichereres Umfeld für Einheimische und Touristen zu schaffen.
Auch die Zusammensetzung der Kommission zur Förderung des zivilen Umgangs in Tourismusgebieten wurde angepasst. Vertreter der Inselräte, des Balearischen Instituts für Frauen (IBDONA) und anderer Interessengruppen werden nun beteiligt, um eine breit abgestimmte und effektive Umsetzung der Maßnahmen zu gewährleisten.
Das Dekret tritt am Tag nach seiner Veröffentlichung im balearischen Gesetzblatt (BOIB) in Kraft und bleibt bis zum 31. Dezember 2027 gültig. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Maßnahmen auf das Verhalten der Touristen auswirken und ob sie langfristig zur gewünschten Verbesserung der Lebensqualität in den betroffenen Gebieten führen.
Bildquelle: wikimedia commons
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