BERICHT: Mapfre geht auf Einkaufstour

01.04.2007 - Stefanie Müller 

Das größte spanische Versicherungsunternehmen Mapfre geht auf Einkaufstour. Wir haben uns bisher vor allem auf Lateinamerika konzentriert, wo wir - Lebensversicherungen ausgenommen - Markführer sind. Jetzt schauen wir uns nach Wachstumsmöglichkeiten in den USA, China und Europa um, sagt Vizepräsident Domingo Sugranyes.International expandierenDerzeit verkauft der Versicherer seine Produkte in zwölf lateinamerikanischen Ländern sowie in Portugal und Italien und bietet in allen großen Ländern Assistenzdienstleistungen an. In Europa wollen die Spanier beim Schaden- und Unfallbereich schon bald in die Top Fünf vorstoßen, derzeit liegen sie auf Platz zehn, weltweit gesehen liegen sie gemäß ihrem Börsenwert im hinteren Mittelfeld. Eine Kapitalerweiterung von 3,45 Milliarden Euro sowie eine im vergangenen Jahr abgeschlossene Überführung des Versicherungsvereins auf Gegenseitigkeit in die bereits an der Börse notierten Mapfre S.A. sollen das schon bald ändern.Umstrukturierung des Konzerns ist ein Erfolg Durch die Umstrukturierung verdoppelte sich die Marktkapitalisierung mit einem Schlag. Die Finanzierung für ein aggressives Wachstum werden wir uns langfristig auch durch einen weiteren Verkauf von Anteilen der Mapfre-Stiftung sichern, versichert Sugranyes. Diese kontrolliert derzeit 71 Prozent des Konzerns. Die Börsianer halten die Wachstumsstrategie des in Madrid ansässigen Konzerns für richtig. Ein Grund, warum die Mapfre-Aktie seit Anfang des Jahres in die Höhe schießt und schon in der ersten Woche 14 Prozent gewinnt und damit als bester Wert des Referenzindex Ibex-35 abschneidet. Bereits im vergangenen Jahr stieg der Kurs um 23 Prozent. Wenn das so weitergeht, dann sind wir bald bei einer Marktkapitalisierung von über zehn Milliarden Euro, sagt Sugranyes voraus. .Auch Deutschland im VisierBei der europäischen Expansion hat Mapfre aber auch Deutschland im Visier, wo der Konzern in einem ersten Schritt im Industrieversicherungsmarkt wachsen will: Wir haben gerade in Köln eine entsprechende Niederlassung eröffnet. Die Spanier spielen hier mit Einnahmen in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres von über einer Milliarde Euro bereits europaweit eine bedeutende Rolle. Allein in ihrer Heimat haben sie einen Marktanteil von 20 Prozent. International expandieren will der zu 71 Prozent von der Mapfre Stiftung kontrollierte börsennotierte Konzern aber auch in den Segmenten Hausratversicherungen und Altersversorgung. Derzeit erwirtschaftet der Versicherer ein Drittel seiner Einkünfte mit Lebensversicherungen, wo er sich vor allem in Spanien noch einen großen Wachstumsschub erhofft.

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