Frühlingserwachen in Murcia: Blütenpracht und Klimaextreme

29.02.2024 - Spanien auf Deutsch 

Im malerischen Hinterland der Region Murcia im sonnigen Süden Spaniens entfaltet sich im Februar ein beeindruckendes Schauspiel der Natur. Ein Meer von Farben, von zartem Rosa über leuchtendes Pink bis hin zu strahlendem Weiß, breitet sich über die Landschaft aus. Millionen von Mandel-, Pfirsich- und Aprikosenbäumen erblühen und verwandeln die Gegend in ein wahres Paradies für Sinnesfreuden.

Besonders bekannt für dieses spektakuläre Naturschauspiel ist die Gemeinde Cieza im Nordwesten von Murcia. Hier lockt die atemberaubende Farbenpracht jedes Jahr tausende Besucher an, die die Gemeinde mit Einnahmen und Bekanntheit beschenken. Das Rathaus von Cieza hat für die Zeit bis zum 10. März ein volles Programm zusammengestellt, das von geführten Touren durch die blühenden Plantagen über Verkostungen bis hin zu musikalischen Darbietungen und Ausflügen zu weiteren Sehenswürdigkeiten reicht.

Die Geschichte der Pfirsichbäume in Cieza reicht weit zurück, bis in das dritte Jahrhundert nach Christus, als ein Pfirsichsamen in einer römischen Behausung in der Höhle von Serreta entdeckt wurde. Doch erst mit dem Einzug der Mauren wurde der ausgedehnte Anbau von Pfirsichbäumen in Spanien und speziell in der Region Murcia vorangetrieben. Heute erstrecken sich die Obstplantagen auf rund 13.000 Hektar und bieten nicht nur ein faszinierendes Naturschauspiel, sondern auch eine reiche Ernte, die ab Mai die Märkte und Tische der Region bereichert.

Auch die Gemeinde Mula versucht, sich mit ihrem Mandelblütenfest "MulaFlor 2024" als internationaler Hotspot für die Mandelblüte zu etablieren. Mula ist eine der spanischen Gemeinden mit der größten Fläche an Mandelbäumen, und das Fest lockt ebenfalls Besucher aus nah und fern an. Doch nicht alles ist ungetrübte Freude über das Frühlingserwachen der Natur.

Die ungewöhnliche Winterhitze hat die Bäume in diesem Jahr zu früh und zu oft blühen lassen, was den Bauern Sorgen bereitet. Die hohen Temperaturen, die bis zu 30 Grad Celsius erreichten, ließen nicht nur die Bäume früher als gewöhnlich blühen, sondern führten auch zu einer erhöhten Stressbelastung für die Pflanzen. Die geringe Feuchtigkeit im Boden durch die Verdunstung verstärkt die Problematik zusätzlich.

Ein weiteres Problem, das durch die ungewöhnlichen klimatischen Bedingungen verursacht wird, ist das vermehrte Auftreten von Schädlingen und Krankheiten bei Zitrusfrüchten und Gemüse. Die normalen Reifungs- und Produktionsprozesse geraten durcheinander, was zu einem Ungleichgewicht auf dem Markt führt: Mal gibt es zu viel eines Produkts, mal zu wenig.

Die Zukunft bleibt ungewiss, denn ob der Winter weiterhin so warm bleiben wird, ist noch nicht klar. Das staatliche Wetteramt Aemet vermeldete ungewöhnliche Temperaturanstiege für die Region, was die Landwirte vor Herausforderungen stellt. Trotz der Sorgen um das Klima und die Ernten bleibt die Schönheit des Frühlingserwachens in Murcia ein faszinierendes und unvergleichliches Schauspiel der Natur, das Besucher und Einheimische gleichermaßen in seinen Bann zieht.

 

Infos dazu gibt es hier:

Blütenzeit in Cieza

MulaFlor 2024

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