Escher: Según se mire

15.02.2017 - Meike von Lojewski / Madrid für Deutsche 

Es kommt nicht selten vor, dass man in den Zeichnungen von M.C. Escher ein ganz normales Gebäude sieht… bis man versucht, den Säulen zu folgen und feststellen muss, dass sie sich auf unmögliche Weise kreuzen. Diese visuellen “Fallen”, die seine undurchführbaren Konstruktionen bei den Betrachtern erzeugen, sind Beispiel für die zahlreichen und erstaunlichen Techniken, mit deren Hilfe der berühmte holländische Künstler eine ganze Welt geschaffen hat.

 

Mehr als 200 dieser Werke sind bis 25. Juni im gerade wieder eröffneten “Palacio de Gaviria” in Madrid zu sehen, einem herrschaftlichen und historischen Gebäude in der Calle Arenal, das genau den richtigen Rahmen für die Ausstellung “Escher. Según se mire” darstellt. Sie reicht von Eschers ersten Bildern, die von der Art Noveau inspiriert sind, über die Phase arabischer Ornamentik bis hin zu Auftragsarbeiten für verschiedene Kunden. Spiele, wissenschaftliche Experimente und andere Aktivitäten vervollständigen die Reise durch “Eschers Welt”.

 

Das besondere an Escher ist, dass der Niederländer sich sehr zur Mathematik hingezogen fühlte, daher mit Mathematikern korrespondierte und geometrisch-künstlerische Methoden zur Flächenfüllung und zur Darstellung des Unendlichen entwickelte. Ein großer Teil von seinen Grafiken beschäftigt sich mit der Füllung von Flächen mit unregelmäßig begrenzten Figuren. Am bekanntesten sind seine Werke, die sich spielerisch mit außergewöhnlichen Perspektiven und Unmöglichkeiten, optischen Täuschungen sowie multistabiler Wahrnehmungsphänomene auseinandersetzen.

 

Ein Beispiel hierfür ist Eschers Bild “Wasserfall”. Es zeigt einen Wasserlauf, der sich von einem Wasserrad im Vordergrund im Zick-Zack vom Betrachter fortbewegt, jede Ecke Teil von insgesamt zwei Türmen auf Säulen. Schließlich läuft das Wasser als ein Wasserfall im Vordergrund nach unten und streicht über das Wasserrad vom Anfang und macht die Konstruktion scheinbar zu einem Perpetuum Mobile. Das Wasser läuft größtenteils bergauf, gleichzeitig scheinbar in immer weitere Ferne, obwohl die Ecken des Wasserlaufs trotzdem abwechselnd in einem der beiden Türme liegen.

 

Escher widmete sich in seinen Arbeiten aber auch Themen wie Möbiusbändern, Kristallformen, Spiegelungen, optischen Verzerrungen, Fraktalen und Unendlichkeitsannäherungen. Bekannt ist ein Selbstporträt in der Spiegelung einer Glaskugel. Lassen Sie sich in den Bann ziehen von seinen aussergewöhnlichen Werken und tauchen ein in die Welt von M.C. Escher!

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