TIPP: Rascafría - ein Ausflug ins Gebirge mit geschichtlichem Hintergrund

21.11.2011 - Meike von Lojewski / Madrid für Deutsche 

Die Wetteraussichten für das Wochenende sind gut? Und Sie haben nichts zu tun? Warum machen Sie sich nicht auf nach Rascafría, einem kleinen unberührten Ort am Südhang des Tals von Lozoya inmitten der Sierra de Guadarrama. Hier können Sie entweder ein wenig durch den Ort flanieren und/oder auf einem der unzähligen Wege durch die Berge wandern. Die Luft ist herrlich, was nicht zuletzt daran liegt, dass es hier mehrere Flüsse gibt. Durch das Tal fliesst der Fluss Lozoya, durch den Ort selbst der Bach Artiñuello und etwas südlich fliesst der Bach von El Paular in den Fluss, der dem Karthäuserkloser Santa María del Paular den Namen gab.

Auch dieses ist ein beliebtes Ausflugsziel. Seinen Ursprung verdanken wir Enrique Trastámara, der es auf seinem Totenbett bereute, ein Karthäuserkloster in Frankreich abgebrannt zu haben und daraufhin den Bau eines neuen für diesen religiösen Orden anordnete. So wurde El Paular im 14. Jahrhundert das erste Karthäuserkloster in Spanien.

Seitdem hat sich das Kloster jedoch gründlich gewandelt. Die schweigsamen Karthäuser hat ein Benediktinerorden abgelöst, der den heruntergekommenen Bau neu restauriert (hat). Im Laden verkaufen Mönche Käse und Honig, ein Hotel und ein Restaurant ziehen zudem viele Touristen an, die einen Blick auf das Portal der Kirche von dem kastilischen Architekten Juan Guas werfen oder durch den Kreuzgang schlendern. Dieser ist sicher eine der Attraktionen des Klosters. In ihm befindet sich ein Grab mit einem Grabstein aus Marmor, in dem laut Luis Buñuel der Pilot begraben ist, der die erste Atombombe abgeworfen und hier seine letzte Ruhe gefunden hat.

Übrigens: Über Rascafría werden sich verschiedene Legenden erzählt. Eine davon handelt von einem berühmten Banditen, dem “einäugigen” Pirón, der sich tagsüber in einer 14 Meter grossen Ulme mitten auf dem Marktplatz von Rascafría versteckte und nachts für seine Untaten aus seinem Unterschlupf herauskam. Diese Ulme stand 300 Jahre auf dem Platz, bis sie am 14. Februar 2000 bei einem starken Schneefall umfiel.

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