TIPP: Ein Schauspiel der Natur: Las Hoces del Duratón

14.10.2013 - Meike von Lojewski / Madrid für Deutsche 

Sepúlveda: Der 1951 zum kulturhistorischen Denkmal erklärte Ort zeichnet sich durch das Flair der Romanik aus, die das Stadtbild in der Blütezeit des 11. bis 13. Jahrhunderts prägte. Hier befindet sich “El Salvador”, die erste romanische Kirche, die in der Provinz im Jahr 1093 errichtet wurde. Ausserdem liegt am Ortsrand das Heiligtum “Santa María de la Peña” aus dem 12. Jahrhundert an einer der steilsten Schluchten des Duratón. Sehenswert sind auch die Festung von “Fernán González”, die Stadtmauer, einige der alten Stadttore und die “Plaza Mayor” sowie mehrere kleinere Kirchen und das Museum “Los Fueros”, das in der Kirche “Santos Justo y Pastor” untergebracht ist.

Doch eigentlich sollte man es auf keinen Fall versäumen, einen Ausflug in den nahe gelegenen Nationalpark “Las Hoces del Duratón” zu machen, wenn man den schönen Ort Sepúlveda oder dessen Umgebung besucht. Der Weg dorthin führt über das flache kastilische Hochland (“Meseta”), so dass man umso überraschter ist, plötzlich vor diesem mächtigen, über 27 Kilometer langen Canyon zu stehen, dessen Felswände eine Höhe von bis zu 100 Metern erreichen. Ein beeindruckender Kontrast!

Jahrtausende lang hat der Fluss diesen eindrucksvollen Canyon ins Gestein gegraben, der sich in engen Kurven mit Schluchten und Steilwänden durch die Landschaft windet. Das faszinierende Farbspiel des ockerfarbenen Kalksteins und der grünen Ufervegetation ist einer seiner besonderen Reize. Der Duratón hat einen einmaligen Lebensraum entstehen lassen, denn in seinen Schluchten nisten Greifvögel in grosser Zahl. Vor allem der Gänsegeier hat hier seine Zuflucht gefunden.

Es gibt zwei verschiedene Rundgänge, die wunderschöne Aussichten auf den Fluss bieten: von oben am Rande des Abgrunds entlang oder von unten entlang des Flussufers. Noch beeindruckender ist es allerdings, die ruhigen Wasser dieser tiefen Schlucht per Boot zu erkunden. Die wilde Schönheit dieses Naturparks wird aus dieser Sicht besonders offensichtlich. Nachhaltigen Eindruck hinterlässt eine Kanufahrt durch den Duratón, bei der man die gesamte Schlucht durchfahren kann. Die Fahrten werden bis Ende Oktober angeboten.

Eine fantastische Sicht auf die “Hoces del Duratón” hat man auch von der “Eremita de San Frutos”. Die Gründung dieses Kirchleins wird den später vom Volk als heilig verehrten Eremiten San Frutos und seinen jüngeren Geschwistern San Valentín und Santa Engracia zugeschrieben. Frutos starb hier angeblich im Jahr 715 und wurde von seinen Geschwistern an diesem Platz begraben. Neben ihrer Geschichte beeindruckt die Kirche durch ihre Lage auf einer Felsspitze in einer Schleife des Flusses, die den Blick auf das gesamte Naturparadies freigibt.

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