NUTZWERT: Lösungsfindung

15.02.2010 - Jürgen Beisswenger - Aktivar 

Ich möchte Ihnen heute zwei polarisierende Lösungsstrategien vorstellen, die tendenziell häufiger in Spanien bzw. Deutschland benützt werden. Stellen Sie sich vor, Sie wären Leiter eines Familienbetriebes und müssten ein neues EDV-System einführen, wie würden Sie (vielleicht auch aus typisch deutscher Sicht) vorgehen?

1. eine genaue Planung und Aufstellung der Anforderungen machen. Danach genau das Angebot untersuchen, um das Produkt zu kaufen, welches für die Zukunft eine dauerhafte Lösung mit hoher Qualität bietet?

2. die Entwicklungen, die im Betrieb wahrscheinlich sind, abschätzen und nach kurzer umfassender Recherche ein anpassungsfähiges Produkt kaufen, welches sich jederzeit entsprechend modifizieren lässt?

Wenn Sie beide Strategien durchlesen, haben Sie sicher bemerkt, dass die erste Möglichkeit eine lineare Denkweise aufzeigt, bei der die Worte „genaue Planung“, „dauerhafte Lösung“ und „hohe Qualität“ eine Rolle spielen. Der Fokus ist auf das Ergebnis gerichtet und auf eine qualitative Lösung nach dem Motto: besser keine Lösung als eine schlechte.

Die zweite Möglichkeit zeigt eine Dynamik und ein eher zirkuläres Denken auf. Begriffe wie „Entwicklung“, „anpassungsfähig“ und „jederzeit modifizieren“ weisen darauf hin. Der Fokus ist hier auf Entwicklung und damit zeitnahes Erreichen gerichtet. Hier ist das Motto: besser eine schnelle Lösung als keine.

Polarisierend stehen hier die Paare gegenüber:

· Qualität/ zeitnahe Lösung
· dauerhafte Lösung / Improvisation
· Statisch / Dynamisch

Ohne zu bewerten, sind dies jeweils Prioritäten, die tendenziell in den einzelnen Gesellschaften bestehen. (Weiter Informationen hierzu: Norine Dresser, 1996: Multicultural manners: New rules of etiquette for a changing society, New
York, Wiley).

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