HINTERGRUND:  Allein der Schweizer Pavillon "Unter dem See" ist eine Reise nach Zaragoza wert

14.06.2008 - Kathrin Horstmann 

Die Schweiz ist auf der Expo 2008 in Zaragoza in der Zone „Berge und Gebirgszüge“ neben Österreich, Chile, Andorra und Pakistan angesiedelt. Getreu ihrer bekanntesten Markenzeichen zeigt sich die Fassade des Schweizer Pavillons als eine Berglandschaft im Sommer und im Winter. Passend zum Thema der Expo, „Wasser und nachhaltige Entwicklung“, werden die Besucher hautnah mit der Schweizer Wasserlandschaft und deren Geschichte konfrontiert. Ökologische Veränderungen der Gewässer sowie nationale und internationale Bemühungen um deren Schutz und Reinhaltung stehen im Zentrum der Ausstellungsthematik.

Der Schweizer Pavillon ist in drei Bereiche unterteilt: ein Foyer mit Ausstellung und Bar sowie eine Ausstellungshalle im Untergeschoss und einer Lounge für diverse Events und Büros im Obergeschoss. Die Ausstellung verfügt über einen informativen und einen atmosphärischen Teil. Der Hauptweg führt durch eine Lichtschleuse in den abgedunkelten atmosphärischen Teil, wo eine deutliche Klimaveränderung wahrgenommen wird. Die Stimmung ist durch die raumgreifende leuchtende Segelinstallation geprägt, die das Kernstück des Schweizer Pavillons bildet. Zu sehen ist ein riesiges weißes Segel. Die mit Wasser beregnete Fläche erinnert an eine Talsenke oder ein Seebett und stellt so die berühmte Schweizer Berg- und Seenlandschaft in den Focus der Aufmerksamkeit. Filmprojektoren und ein Deckensegel verwandeln das Hallensegment in einen atmosphärischen Raum.

Als hängende Parabelfläche (siehe Foto) versammelt das Deckensegel die Besucher unter sich und lässt sie mittels filmischer Bilder nach oben schauen: durch das Wasser auf die Schweiz. Das erklärt auch den Namen des schweizerischen Ausstellungskonzepts "Unter dem See". Das Segel erfüllt dabei mehrere Aufgaben. Es ist Projektionsfläche, Klangkörper und gleichzeitig Hauptbestandteil eines energieeffizienten, sich durch Wasser speisenden Kühlsystems, das die Nachhaltigkeit im Umgang mit dem Element vorführt. Der Schweizer Pavillon zeigt damit die innovative und umweltfreundliche Realisierung eines Kühlsystems, das den Besuchern also inmitten des heißen Sommers Erfrischung bietet.

Der Schweizer Pavillon ist täglich von 10 bis 22 Uhr geöffnet. Neben dem regulären Ausstellungsbetrieb finden im Pavillon regelmäßig spezielle Events statt.

Sonderveranstaltungen und Events

Partner von Präsenz Schweiz im Schweizer Pavillon ist Interlaken. Im Vordergrund steht die Affinität der Region zum Thema Wasser. Die 20 Meter lange und 7,5 Meter breite Pavillon-Fassade wird mit entsprechenden Panoramabildern gestaltet: Die um den Pavillon angeordneten Lamellen zeigen eine Berglandschaft im Winter und im Sommer. Jeweils eine Seite der Lamellen trägt eines der Jahreszeitenmotive. Je nach Standort des Betrachters ergänzen sich die einzelnen Bildausschnitte zu einem Gesamtmotiv. In Zusammenarbeit mit Interlaken Tourismus wird eine 1. August-Feier mit einem folkloristischen Programm organisiert. Neben dem Programm für das ganze Expo-Publikum auf dem Plaza Aragón auf dem Expo-Gelände, ist ein offizieller Teil mit Teilnahme von Schweizer Vereinen in Spanien geplant. Außerdem werden die amtierende Miss Schweiz, Amanda Ammann, und ihr männlicher Amtskollege, Stephan Weiler, die Expo besuchen.

Diskussionsforum „Water Tribune“

Für Schweizer Institutionen und Unternehmen bietet sich die Chance, sich am Expo- Programm "Water Platform" mit ihrem Wissen, mit Erfahrungen sowie Lösungen zu engagieren. Die Organisatoren der Expo 2008 stellen den teilnehmenden Ländern ein Diskussionsforum zur Verfügung. Dieses "Wasserforum" bietet eine ideale Plattform, um das Schweizer Know-how und Erfahrungen im Bereich "Wasser und nachhaltige Entwicklung" zu präsentieren. Die Schweiz beteiligt sich mit Projekten u.a. zur Wasserversorgung, Abwasser- sowie Trinkwassermanagement.

Der Schweizer Tag am 27. Juni 2008

Am offiziellen Schweizer Tag wird der Bundespräsident der Schweiz, Pascal Couchepin, die Expo besuchen. Außerdem wird die Berner Tanz- und Theatergruppe öff öff productions mit ihrer Show „tube land“ auftreten. Passend zum Expo-Thema verbindet “tube land” Wasser und Tanz. Die TänzerInnen performen in sogenannten Wassertubes, vertikal aufgehängten Tunnels. Geborgen in dieser Verbindung zwischen Luft und Erde, kriechen, rutschen und klettern sie, umgeben von allen Formen des Wassers.

Kathrin Horstmann

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