HINTERGRUND: Änderungen auf dem spanischen Solarmarkt

19.09.2008 - Madrid für Deutsche 

Ärger gibt es um die vom Industrieministerium geplante Kürzung der Einspeisevergütung um bis zu 35 Prozent und Begrenzung des Zubaus auf maximal 300 Megawatt für 2009 auf dem spanischen Solarmarkt, dem zweitgrößten der Welt.

Goldbeck Solar, das deutsche Unternehmen, das vor allem mit seinen Photovoltaikanlagen über 100 Millionen Euro jährlich in Spanien investieren wollte, kündigte an, dass es in diesem Falle reizvoller wäre, in anderen Ländern zu investieren.

Inzwischen macht eine neue Meldung wieder Hoffnung. Laut der deutschen Solarpraxis AG vermeldete das US-amerikanische Finanzinstitut PiperJaffray, dass der spanische Generalsekretär für Energie, Ignasio Nieto, einen Gesetzesentwurf mit einer Begrenzung von 500 Megawatt an den spanischen Staatsrat gesandt hat. Die 500 Megawatt-Begrenzung werde geteilt in 300 Megawatt für Freiflächenanlagen und 200 Megawatt für Dachanlagen.

Dieser neue Gesetzesentwurf schlägt außerdem eine Vergütung von 32 bis 34 Cent pro Kilowattstunde für Dachanlagen sowie 29 Cent pro Kilowattstunde für Freiflächenanlagen vor. Des Weiteren werde wie in vorangegangenen Entwürfen eine jährliche Absenkung der Förderung von zehn Prozent festgelegt.

Vermutlich werde der Gesetzesentwurf in drei bis vier Wochen vom spanischen Energieminister bestätigt. Die Finanzexperten gehen davon aus, dass sich damit der spanische Markt im kommenden Jahr besser entwickeln wird, als in den letzten Monaten gedacht.

Sicher ist aber, so die Solarpraxis AG, dass dieser Gesetzentwurf Investoren und Herstellern wieder mehr Sicherheit geben wird. In den kommenden drei bis vier Wochen erwarten auch die spanischen Verbände den endgültigen Abschluss des Gesetzgebungsverfahrens, was ja wie in Deutschland im Rahmen der EEG-Novelle, Spannung bis zuletzt verspricht.

Goldbeck Solar sieht dagegen durch die Kürzungen und Begrenzungen seine Wachstumsmöglichkeiten entscheidend beeinträchtigt und den freien Wettbewerb gefährdet.

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