NEWS: Spanischer Markt wird schwieriger für Deutsche

09.03.2008 - Stefanie Müller 

Für deutsche Unternehmen gestaltet sich der stark umkämpfte spanische Markt immer schwieriger. So wurde die spanische Tengelmann-Filiale, Plus Supermercados, gerade wegen zurückgehender Verkäufe für 200 Millionen Euro an den französchen Wettbewerber Carrefour verkauft. Nach 13 langen Verlustjahren in Spanien und mehreren Finanzspritzen hat die Eigentümerfamilie Haub damit Konsequenzen gezogen.

Plus Supermercados konnte es weder mit dem deutschen Konkurrenten Lidl aufnehmen, der in Spanien bereits auf mehr als 400 Läden kommt, noch mit der heimischen Konkurrenz. Im abgelaufenen Geschäftsjahr ist der Umsatz um fast 100 Millionen Euro zurückgegangen. In den Jahren 2004 und 2005 betrug der Verlust nach Angaben der spanischen Wirtschaftszeitung Cinco Días jeweils 19 Millionen Euro. Für das im April 2007 abgelaufene Geschäftsjahr sind noch keine Zahlen bekannt. Aber Branchenexperten rechnen mit noch viel höheren Verlusten als in den Vorjahren.

Der spanische Marktführer Carrefour reibt sich dagegen die Hände. Er wird die 250 Plus-Geschäfte nun in Día-Läden umwandeln. Día ist die spanische Lebensmitteldiscount-Version, die schon auf fast 3000 Geschäfte und einen Marktanteil von zwölf Prozent kommt. Für Deutsche ist das eine schlechte Nachricht, weil sich damit in Spanien das Angebot an deutschen Lebensmitteln deutlich verringert.

Auch in anderen Branchen haben es die Deutschen zunehmend schwer in Spanien. So zieht sich der deutsche Finanz- und Versicherungsdienstleister MLP nach fünf Jahren wegen eines defizitären Geschäfts aus dem spanischen Markt zurück. Bis Ende diesen Monats wird das Unternehmen auf der Iberischen Halbinsel abgewickelt. Die Angestellten werden von einem heimischen Wettbewerber übernommen.

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