HINTERGRUND: Wissenschaft leidet unter Krise

24.10.2009 - Clementine Kügler 

Der aktuelle spanische Haushalt ist von Sparsamkeit geprägt und der Priorität, die sozialen Kosten nicht wesentlich einzuschränken. Viele Familien wären am Limit und benötigen Hilfe, glaubt die Wissenschaftsministerin Cristina Cristina Garmendia. Dass darunter der Posten für Wissenschaft und Innovation leidet mit Kürzungen um bis zu 18 Prozent, muss sie in Kauf nehmen.

Unter der Regierung Rodríguez Zapatero erlebte das Wissenschaftsressort zwischen 2004 und 2008 einen beachtlichen Aufschwung dank Neustrukturierungen und einem großzügigeren Etat. Die zukünftige Wirtschaftspolitik sollte gerade darin liegen, mit verstärkter Forschung und Wissenschaft eine Alternative zum Baugewerbe zu etablieren und langfristig für Arbeitsplätze und Stabilität zu sorgen. Dass diese Alternative durch den gekürzten Haushalt in Gefahr geriete, wurde nicht nur von Universitäten, Wissenschaftlern und Forschungszentren bemängelt.

Garmendia garantiert, dass die begonnenen Forschungsprojekte fortgeführt werden können. Der Nationale Plan und Ingenio 2010 erhalten soviel Geld wie 2009. Die Investitionen in Stipendien und Verträge mit Wissenschaftlern und Technologen erhöhen sich um 13 Prozent.

Spanien hat bewiesen, dass es auf dem Sektor der erneuerbaren Energien etwa gute Ergebnisse und Anreize für ausländische Firmen schafft. Hoffnungen setzt sie in die Zusammenarbeit und den Austausch mit den Vereinigten Staaten. In Nanotechnologie und regenerativer Medizin arbeiten spanische und amerikanische Zentren bereits zusammen. Das Baskenland hat ausgezeichnete technologische biomedizinische Einrichtungen, während Katalonien in klinischer Forschung herausragt. Beide zusammen eignen sich besonders für eine unternehmerische Zusammenarbeit mit anderen Ländern.

Es gäbe also keinen Grund, wieder mit dem 1936 verstorbenen Philosophen und Schriftsteller Miguel de Unamuno zu rufen: „Sollen doch die anderen erfinden“. Laut Garmendia steht Spanien bei den wissenschaftlichen Erfindungen an neunter Stelle weltweit und wird diese Position halten. Sie antwortet mit einem anderen Zitat Unamunos: „Wir müssen Eltern unserer Zukunft sein, nicht Kinder der Vergangenheit“.

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