TIPP: Freunde der Archäologie

13.01.2012 - Doris Oberleiter / Madrid für Deutsche 

Die Wissenschaft unterstützen, für Archäologie begeistern und Wissen verbreiten – das sind einige der Ziele des Freundeskreises des Deutschen Archäologischen Institutes Madrid. 2011 hat es einen Wechsel an der Spitze des 2008 gegründeten Vereins gegeben, wir haben mit dem alten und neuen Präsidenten über Ursprung, Arbeitsweise und Ziele des Freundeskreises gesprochen.

„Alles begann mit den Vorbereitungen zur 50-Jahr-Feier des Deutschen Archäologischen Institutes (DAI)“, erzählt Frank Abegg, seines Zeichens Gründungsmitglied und erster Präsident des Freundeskreises. Für die Jubiläums-Feier im Jahr 2004 wurden Sponsoren gesucht und das Deutsche Archäologische Institut Madrid trat an Frank Abegg heran, mit der Bitte, bei der Suche zu helfen. Das tat er dann auch und zwar mit Erfolg: dank seiner zahlreichen Kontakte und viel Einsatz kamen über 10.000 Euro zusammen. „Das hat meine Erwartungen übertroffen“, sagt Abegg.

Nach dieser ersten erfolgreichen Zusammenarbeit wurde die Verbindung immer enger und mit der Zeit wurde die Idee des Freundeskreises geboren, maßgeblich daran beteiligt waren auch Prof. Dr. Dirce Marzoli, Erste Direktorin des DAI Madrid und Prof. Dr. Thomas Schattner, wissenschaftlicher Direktor des DAI. Am 12. März 2008 war es dann so weit: Der Förderverein „Freundeskreis Deutsches Archäologisches Institut Madrid“ wurde mit einer festlichen Veranstaltung in der deutschen Botschaft und unter der Schirmherrschaft des damaligen Botschafters Dr. Wolf-Ruthart Born offiziell gegründet. Auch der aktuelle deutsche Botschafter Reinhard Silberberg ist kurz nach seiner Ankunft 2009 beigetreten. Der Name Freundeskreis kommt dabei nicht von ungefähr erklärt Frank Abegg: „Wir sind im wahrsten Sinne des Wortes eine Gruppe von Freunden, die ihr Interesse und ihre Begeisterung für Archäologie teilen.“

Das Sponsoring ging weiter und so wurden mit den Mitteln, die der Freundeskreis aufbrachte, unter anderem Analysen in der andalusischen Römerstadt Munigua ermöglicht. Auch Übersetzungen von Büchern konnten dank der finanziellen Unterstützung realisiert werden. „Dabei war vor allem die Gruppe Norak mit ihrem Präsidenten Stephan Oeller, der auch Gründungsmitglied des Freundeskreises ist, eine große Hilfe“, erzählt Frank Abegg. Auf die Gründung folgten auch eine ganze Reihe von Veranstaltungen, Besuchen und Vorträgen und so fanden sich durch das Engagement und die Begeisterung der Mitglieder immer mehr Archäologie-Begeisterte, die sich dem Freundeskreis anschlossen und sich nun aktiv einbringen. „Ende 2010, nur zwei Jahre nach der Gründung, zählten wir bereits mehr als 200 Mitglieder. Das ist ein Beweis dafür, dass wir uns für unsere Mitglieder einsetzen und dass der Vorstand im Dienst der Mitglieder arbeitet und nicht umgekehrt“, berichtet Abegg stolz.

2011, nach Ende seiner dreijährigen Amtszeit war sich Frank Abegg sicher: „Das Kind kann jetzt ohne mich laufen.“ Wie in den Statuten des Freundeskreises vorgesehen, wurde ein neuer Präsident gewählt. Die Wahl fiel einstimmig auf Dr. Jorge Maier Allende, Doktor der Vorgeschichte und Archäologie, Akademischer Rat an der Königlichen Geschichtsakademie in Madrid, wo er als Wissenschaftler im Antiquitäten-Kabinett tätig ist, korrespondierendes Mitglied im Deutschen Archäologischen Institut und auch Gründungsmitglied des Freundeskreises. Abegg bleibt aber auch in Zukunft im Bereich Sponsoring tätig und ist immer fleißig auf der Suche nach Unterstützern, so konnten in diesem Jahr Dekra Spanien und HSG Zander Spanien als neue Sponsoren gewonnen werden.

„Ich bin froh über die schöne Zeit und bedanke mich ganz herzlich bei allen die mich unterstützt haben, besonders bei Margret Benz und ich freue mich sehr, dass die Führung nun in den Händen von jemandem liegt, der sowohl zum DAI als auch zum Freundeskreis selbst eine enge Beziehung und tiefe Verbindung hat“, so Abegg, „ich bin mir sicher, Jorge wird wichtige neue Akzente setzen.“

Jorge Maier liegen drei Dinge besonders am Herzen: „Zum einen ist es uns wichtig, weiterhin erfolgreich mit dem DAI zusammenzuarbeiten.“ Dabei geht es vor allem um die Förderung und das Sponsoring von ganz konkreten Projekten. Das Geld kommt dabei aus den Beiträgen der Mitglieder (40 Euro im Jahr, reduzierter Betrag für Studenten) und von Sponsoren. „Ein anderes Anliegen ist es, das DAI in der spanischen Gesellschaft präsenter zu machen“, so Maier Allende, „dazu unterstützen wir Events, die von spanischen Medien aufgegriffen und zum Thema gemacht werden können.“ Es werden auch bedeutende Texte und Forschungsarbeiten aus dem Deutschen ins Spanische übersetzt, um so die Zusammenarbeit und die Verbindung zwischen den Wissenschaftlern der beiden Länder zu stärken. „Zwei Publikationen sind schon erschienen. Es wurde ein Werk des deutschen Archäologen Emil Hübner übersetzt und ein zweites Buch von Geza Alföldy. Zur Zeit planen wir drei weitere Übersetzungen“, erklärt Jorge Maier Allende.

Ein Drittes Ziel des Freundeskreises ist es, ganz allgemein das Verständnis, das Wissen und die Begeisterung für die Archäologie in Spanien zu steigern. „Die allermeisten unserer Mitglieder sind keine Wissenschaftler, sondern ganz einfach Menschen, die sich für Geschichte und Archäologie interessieren. Wir stehen allen offen, ob jung oder alt, deutsch, spanisch oder aus anderen Ländern“, sagt Freundeskreis-Präsident Jorge Maier. Den Mitgliedern werden Veranstaltungen, Exkursionen und Museumsbesuche von höchster Qualität geboten: „Das Besondere an unseren Besichtigungen und Exkursionen ist, dass wir stets von wirklichen Experten begleitet werden, das sind die besten Führer, die man sich vorstellen kann. So erhält man einen besonders guten Einblick, lernt viel und kann Alles auf eine ganz andere Art und Weise genießen.“

Mehr Informationen über den Freundeskreis und alle Informationen darüber, wie man Mitglied werden kann gibt es unter http://www.amigos-dai.org/index.php?lang=de

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