01.06.2015 - Meike von Lojewski / Barcelona für Deutsche
Rund 60 Kilometer vor den Toren Barcelonas erhebt sich nordöstlich der Stadt der Gebirgszug Montseny. Die natürlichen Gegebenheiten einerseits und der kulturelle Einfluss des Menschen andererseits, der seine Spuren dort in Form von Kirchen, Burgen, Gehöften und Wegen hinterlassen hat, führte dazu, dass die Unesco das ganze Gebiet 1978 als Biosphärenreservat ausgewiesen hat. Mit einer heutigen Fläche von mehr als 50.000 Hektar ist es Teil eines Netzwerks von Schutzgebieten, die einen grünen Gürtel um die Stadt bilden.
Seinen Namen hat das Montseny-Massiv aus dem Lateinischen: “Monte Signum” (“Signalberg“) wurde es genannt, wahrscheinlich weil sein markantes Profil von vielen Orten Kataloniens aus gesehen werden kann. Es erstreckt sich an der katalanischen Küste verteilt auf die Landkreise l'Osona, La Selva sowie Vallès oriental und bildet drei große Gebirgszüge: Die höchste Erhebung ist der Turó de l'Home, der 1706 Meter emporragt. Er dient als Ausgangspunkt für eine Tour zum Les Agudes über einen langen Kamm, der die beiden Gipfel miteinander verbindet. Der dritthöchste Gipfel des Montseny, der Matagalls, ist zweifellos der symbolträchtigste von allen. Da im höchsten Abschnitt keine Vegetation mehr vorhanden ist, bietet sich den Wanderern rund um das berühmte Gipfelkreuz ein fantastischer Panoramablick in alle Richtungen. Die Hochebene Pla de la Calma ist der älteste Teil des ganzen Montseny, der deshalb auch weniger schroffe Formen aufweist. Der Zahn der Zeit hat die Hochebene im Lauf der Jahrhunderte eingeebnet und die kantigen Vorsprünge abgeschliffen. Ihr Name ist daher auch nicht auf eine hypothetische Ruhe (katal. calma = Ruhe) zurückzuführen, sondern vom spätlateinischen “almis” abgeleitet, was soviel bedeutet wie “öde Ebene“. Grundsätzlich steht das steile Landschaftsrelief des Gebirges zu den Sturzbachtälern und den dichten Wäldern in kuriosem Kontrast. So entsteht eine eindrucksvolle Landschaft von einzigartiger Schönheit.
Einer der größten Vorzüge des Massivs liegt in der außerordentlichen Vielfalt der vorhandenen Lebensräume, die auf die großen Höhenunterschiede, den Pflanzenreichtum und die Mannigfaltigkeit des Reliefs zurückzuführen sind. Steineichen-, Kiefern-, Korkeichen-, Eichen- und Buchenwälder sind einige der Systeme, die diese vor allem waldige Landschaft ausmachen. An den steilen Felsen gedeihen zudem einige Pflanzen, die diesen Extremen trotzen können. Insgesamt sind etwa 2.000 Pflanzen- und Blumenarten katalogisiert worden, einige von ihnen kommen ausschließlich hier vor.
Nicht zuletzt bietet das Gebirge auch zahlreichen Tieren eine Zuflucht. Hier tummeln sich zum Beispiel Kolkraben, Wanderfalken und kleine Vögel sowie Felsentauben. Auf Spaziergängen und Wanderungen durch die Wälder begegnet man Kleinvögeln wie Buchfinken, Kohl- und Blaumeisen, Gartenbaumläufern sowie Stieglitzen und Zaunkönigen. Ausserdem finden sich im Park mediterrane und zentraleuropäische Tiergemeinschaften. Hervorzuheben sind dabei Dachse, Siebenschläfer, Gimpel, Schnepfen, Pyrenäen-Gebirgsmolche, Grasfrösche, Äskulapnattern und Wildschweine.
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