06.08.2018 - Deutsche Infodienste
Die Urgeschichte
Mehr als 12 000 Jahre sind seit dem Ende des Paläolithikums, der Altsteinzeit, vergangen, und doch findet man in Spanien noch Überreste dieser Zeit: Die ältesten Fundstätten sind die Ausgrabungen in Orce bei Granada und Atapuerca bei Burgos. Die Skelette, die dort gefunden wurden, lassen sich rund 1.300.000 Jahre zurückdatieren und zählen zu den ältesten Funden Europas. Berühmt sind auch die Höhlenmalereien von Altamira bei Santander, in Kantabrien im Norden Spaniens, die ebenso wie die Funde von Atapuerca zum Weltkulturerbe zählen.
Im Neolithikum, der Neusteinzeit, bildeten sich ab 5000 v. Chr. die ersten Dorfgemeinschaften. Die Urbevölkerung wurde sesshaft und begann sich nun der Viehzucht und Landwirtschaft zu widmen. Funde an der Mittelmeerküste und im Südosten Andalusiens lassen darauf schließen, dass erste neolithische Kulturen wahrscheinlich aus dem Orient eingewandert sind.
In den Metallzeiten ab 1700 v. Chr. begann der Handel mit Metallen – allen voran Kupfer und Zinn, den beiden Hauptbestandteilen von Bronze. Durch den Kontakt mit anderen Völkern gelangte auch neues Wissen auf die iberische Halbinsel, etwa neue Techniken zur Bearbeitung von Eisen.
Die autonomen Völker, die Griechen und die Phönizier
Bevor die Phönizier und die Griechen die iberische Halbinsel kolonialisierten, war diese von autonomen Völkern besiedelt. Im östlichen Teil der Halbinsel lebten die Kelten, im westlichen Teil entlang der Mittelmeerküste die Iberer. Diese verfügten durch den Handelskontakt mit den Phöniziern und den Griechen bereits über ausgefeiltere Techniken, was etwa die Dama de Elche, das wohl bekannteste Relikt aus dieser Zeit, belegt.
Neben den Kelten und den Iberern bewohnten die Lusitaner das Gebiet zwischen den Flüssen Tajo und Duero. Sie erlangten vor allem durch ihren erbitterten Widerstand gegen die römische Invasion Berühmtheit, der darin gipfelte, dass die Bewohner der Stadt Numantia den Freitod wählten, anstatt sich den Invasoren zu ergeben. Ein sagenumwobenes Volk sind die Bewohner der Stadt Tartesso, von denen uns heute noch der Goldschatz von El Carambolo, der nahe Sevilla gefunden wurde, erhalten geblieben ist.
Die griechische und die phönizische Kolonisation fanden parallel zueinander im ersten Jahrtausend v. Chr. statt. Die Griechen gelangten von Kleinasien zu der iberischen Halbinsel und gaben dieser ihren Namen: Die Bezeichnung leitet sich von dem griechischen Begriff „Ibería“ aus dieser Zeit ab. Während sie sich auf der nördlichen Mittelmeerküste ausbreiteten, siedelten sich die Phönizier am südlichen Teil der Mittelmeerküste an. Wichtige Zentren der Phönizier waren Malaka (Málaga), Sexi (Almuñécar) und Ebusus (Ibiza).
Karthago und die Römer
Die Karthager lösten die Phönizier und die Griechen ab dem 6. Jahrhundert v. Chr. als Kolonialmacht auf der iberischen Halbinsel ab. Von Süden kommend führte das nordafrikanische Volk die phönizischen Kolonien fort und verdrängte die Griechen. Die Karthager bewiesen diplomatisches Geschick: Einerseits nutzten sie die Rivalitäten aus, die zwischen den einzelnen Völkern herrschten, andererseits heirateten karthagische Führer iberische Prinzessinnen, um so die Gunst der Einheimischen zu gewinnen. Im Gegensatz zu den Griechen und den Phöniziern waren sie ein kriegerisches Volk, das kulturell gesehen nur wenig Spuren hinterließ. Sie gründeten die Stadt Cartago Nova (Cartagena), die ihr strategischer Stützpunkt auf der iberischen Halbinsel war.
Im zweiten der drei punischen Kriege spielte die iberische Halbinsel eine zentrale Rolle: Sie war Hauptschauplatz der Kämpfe zwischen den Römern und den Karthagern. Mit dem Krieg begann auch die über 200 Jahre andauernde Eroberung der iberischen Halbinsel durch die Römer. Der dritte der drei punischen Kriege endete schließlich mit der Zerstörung Karthagos.
Kommentare (0) :
Sind Sie noch nicht bei uns registriert? Jetzt hier registrieren.
In der Welt des Sports gibt es Persönlichkeiten, die weit über ihre spielerischen Fähigkeiten hinausgehen und zu wahren Legenden werden. Einer dieser außergewöhnlichen Athleten ist zweifellos der spanische Basketballspieler Pau Gasol, der die Herzen der Fans weltweit erobert und mit seinen herausragenden Leistungen auf und neben dem Platz.. Artikel weiterlesen
Die mediterrane Insel Mallorca ist für ihre malerischen Landschaften, traumhaften Strände und kulturellen Sehenswürdigkeiten bekannt. Doch in den letzten Jahren hat sich Mallorca auch zu einem Hotspot für Street Art entwickelt. Überall auf der Insel kann man beeindruckende Graffiti und Wandmalereien entdecken, die das urbane Leben mit der.. Artikel weiterlesen
Die Olympischen Spiele in Tokio 2020 haben gezeigt, dass Klettern eine immer beliebtere Sportart wird. Der spanische Kletterer Alberto Ginés gewann sogar die Goldmedaille und löste damit in vielen Menschen das Interesse an dieser Sportart aus. Die Disziplin wird auch bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris vertreten sein. In Madrid gibt.. Artikel weiterlesen
Vom 2. bis zum 14. Mai 2023 feiert die andalusische Stadt Córdoba das alljährliche Festival de Patios, auch bekannt als Fiesta de los Patios. Dieses Festival ist eine Hommage an die prächtigen Innenhöfe, für die Córdoba in ganz Spanien bekannt ist. Die Innenhöfe der Stadt, die voller Blumen und Dekorationen sind, werden normalerweise von.. Artikel weiterlesen
Die Burg von Peñafiel ist eine imposante Festung im Herzen des Weinanbaugebiets Ribera del Duero in Kastilien und León, in der Provinz Valladolid. Sie stammt aus dem 10. Jahrhundert und wurde im Laufe der Jahrhunderte immer wieder erweitert und umgebaut. Heute ist sie ein Nationaldenkmal und als beeindruckendes Beispiel für die .. Artikel weiterlesen
In vielen spanischen Haushalten wird während der Karwoche die „Potaje de Semana Santa“, der Ostereintopf, insbesondere in den südlichen Regionen Spaniens wie Andalusien, zubereitet und serviert. Dieser dickflüssige und schmackhafte Eintopf wird u.a. aus Kichererbsen, Gemüse, Ei und Fisch zubereitet. Die grundlegenden Zutaten für die .. Artikel weiterlesen
Die Karwoche und Ostern gehören zu den wichtigsten Feierlichkeiten in Spanien, die mit vielen traditionellen Süßigkeiten und Spezialitäten gefeiert werden. Es gibt zwar auch Schokoladeneier und –hasen, dennoch sind viele andere zuckrige Leckereien typisch an Ostern, die von Region zu Region variieren: Die Torrijas sind wohl die.. Artikel weiterlesen
Das Castillo de Coca ist eine beeindruckende Burg im spanischen Kastilien und León, in der Provinz Segovia. Coca ist eine Kleinstadt ca. 50 km nordwestlich von Segovia. Die Burg ist ein Meisterwerk der gotischen Militärarchitektur und wurde im 15. Jahrhundert erbaut. Sie ist eine der am besten erhaltenen Burgen Spaniens. Geschichte der .. Artikel weiterlesen
Wer kennt das L'Hemisfèric nicht, das architektonische Wahrzeichen in Form eines menschlichen Auges in der Stadt der Künste und Wissenschaften in Valencia. Sein Erschaffer ist der weltberühmte spanische Architekt, Baumeister und Ingenieur Santiago Calatrava. Auf der ganzen Welt sind seine beeindruckenden und innovativen Bauwerke in Städte.. Artikel weiterlesen
Wanderwege mit Nervenkitzel, eine Hauptattraktion des Naturtourismus in Spanien. An steilen Felswänden, zwischen Schluchten und über Tälern führen diese spektakulären und schwindelerregenden Wanderwege auf Stegen und Hängebrücken vorbei. Caminito del Rey (Provinz Málaga) Der wohl bekannteste Wanderweg diese Art ist der Caminito del Rey.. Artikel weiterlesen
04.05.2023
20.04.2023
13.03.2023
21.02.2023
23.01.2023