WISSENSWERT: Quallenplage im Mittelmeer

31.07.2012 - Meike von Lojewski / Barcelona für Deutsche  

Alle Jahre wieder machen Schlagzeilen aus den beliebtesten Urlaubsregionen die Runde: Traumstrände sind wegen unzähliger Quallen im Wasser nicht zu benutzen. Dieses Mal hat es die Region rund um Málaga erwischt, wo geradezu eine Quallenplage das Baden an der Costa del Sol fast unmöglich macht. Mehrere tausend Personen mussten bereits an den verschiedenen Rettungsstationen, die es entlang der Küste gibt, aufgrund von Kontakt mit Quallen behandelt werden.

Vielerorts denken die Menschen schon gar nicht mehr ans Baden - sie sind vielmehr damit beschäftigt, die unbeliebten Meeresbewohner in Eimern und Körben zu sammeln und diese anschliessend tief im Sand zu vergraben. Dies scheint aus ihrer Sicht die einzige Möglichkeit zu sein, Herr der Lage zu werden. Die meisten Quallen gehören der Art Pelagia noctiluca an, die besonders brennt und vor allem deswegen gefaehrlich ist, weil man sie aufgrund ihrer Grösse von nur etwa vier Zentimetern kaum im Wasser sieht. Aber auch grosse der Art Rhizostoma Pulmo, die mehrere Kilo wiegen können, wurden schon aus dem Meer geholt.

Angesichts der Quallenplage können sich die Badeurlauber zum Beispiel mit einer kleinen Dose Rasierschaum in der Badetasche vor den glibberigen Tieren schützen. Wenn man sich damit besprüht, lassen sich nesselnde Tentakel von der Haut abschaben, ohne dass es zu weiteren Irritationen kommt. Auf keinen Fall soll man versuchen, Tentakel mit einem Handtuch abzuwischen. Bei Feuerquallen hilft auch Speiseessig. Vom Abspülen mit Alkohol oder Süsswasser wird dringend abgeraten - besser nur mit Salzwasser. Am Schluss ist vor allem Kühlen - mindestens 15 Minuten - das Beste, was man tun kann. Auch ein wenig Jod kann nicht schaden, um eine mögliche Infektion zu vermeiden.

Es ist schwer vorauszusagen, wie es in den nächsten Tagen an der Costa del Sol mit den Quallen weitergeht. Viel hängt davon ab, wie der Wind weht und ob mit ihm weitere Tiere an Land gespült werden. Hinzu kommt, dass durch die lange Trockenheit über die Flüsse kaum Süsswasser ins Meer gelangt - ein Umstand, der einen perfekten Lebensraum für die Quallen schafft. Deshalb sind unermüdlich Schiffe im Einsatz, die im Auftrag der Gemeinden und Verbände versuchen, das Meer von Quallen zu befreien. Obwohl seit dem Wochenende schon über 4.000 Kilo gesammelt wurden, können sie aber freilich nur wenig ausrichten.

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