NUTZWERT: Barcelona und seine Markthallen

05.06.2008 - Corinna Reiß 

Geschäftiges und buntes Treiben, Gerüche und Geräusche vielfältigster Art schlagen mir entgegen – ich bin auf einem Bummel durch eine Markthalle in Barcelona. Diese haben eine lange Tradition. Die ersten Dokumente datieren auf das zehnte Jahrhundert zurück. Im Mittelalter florierten Märkte unter freiem Himmel – einer der ältesten Marktplätze war im Born, wo später auch eine Markthalle errichtet wurde. Viele neue Markthallen entstanden um die Jahrhundertwende und bilden Beispiele der Architektur des Modernisme – wie zum Beispiel „La Llibertat“ in Gracia oder „Galvany“ in Sarrià.

Zwar nicht die älteste, wohl aber eine der berühmtesten Markthallen der Stadt ist die an den Ramblas gelegene „La Boqueria“. Hier gibt es alles frisch und in bester Qualität, was ein kulinarisches Herz sich ausdenken kann: von Obst und Gemüse, Trocken- und Hülsenfrüchten, Pilzen und Kräutern jeglicher Art, über Käse, Wurst- und Fleischwaren bis hin zu einer unglaublichen Vielfalt an Meeresfrüchten und Fischen. Zwischen den einzelnen Ständen gibt es immer auch die Möglichkeit, sich direkt im Markt beköstigen zu lassen – manches Feinschmeckerlokal ist in einer Markthalle angesiedelt.

Allerdings ist es nicht nötig, von weither in die „Boqueria“ zu fahren, da jeder Stadtteil seine eigene Markthalle hat – insgesamt sind es vierzig! In ihrem Angebot sind alle vielfältig und gut. Daneben gibt es spezialisierte Angebote – in der „Boqueria“ beispielsweise ein auf Kaffee und Tee spezialisierter Stand. Im Markt Santa Caterina – sehr sehenswert durch seine neu entworfene Dachkonstruktion und übrigens seinerzeit der erste überdachte Markt der Stadt – gibt es das exquisite „Olisoliva“. Hier findet der Kunde eine Auswahl von über 200 verschiedenen Olivenölen, aber auch Essigsorten und verschiedenste Feinkost. Einen Namen in Sachen Biokost hat sich „La Mari“ im Markt von Sant Andreu gemacht.

In den letzten Jahren sind viele Markthallen restauriert und modernisiert worden. Schade, dass sich danach oft auch Supermärkte unter ihrem Dach finden. Die Märkte büßen dadurch an Ambiente ein. Doch das moderne Einkaufsverhalten scheint dies zu fordern. So wie früher Märkte nicht nur Umschlagplätze für Waren, sondern auch für Nachrichten jeglicher Art waren, tragen die Markthallen auch heute noch sehr zum Kiezcharakter ihrer Stadtteile bei. So gibt es neben den Einkaufsmöglichkeiten auch kulturelle Angebote. Im Rahmen des jährlich stattfindenden katalanischen Folkfestivals gibt es derzeit Konzerte in verschiedenen Märkten.

Mehr Infos www.mercatsbcn.com 

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