Kuriositäten, die man in Málaga gesehen haben muss

24.01.2022 - Spanien auf Deutsch 

Sonne, Meer, reichhaltige Kultur und viele schöne Ecken. Das und vieles mehr bietet Málaga, die zweitgrößte Stadt Andalusiens an der Costa del Sol, der Sonnenküste. Sie ist das Herzstück Andalusiens und hat sich gerade in den letzten Jahren, durch viele Stadtentwicklungsmaßnahmen zu einer modernen und trendigen Stadt gemausert.

Neben dem Hafen, der Altstadt, der Kathedrale und der Burg  gibt es in Málaga Vieles zu bewundern, und  auch so manches Kurioses, was man vielleicht noch nicht kennt.  

 

1. Málaga ist ein  Paradies für Kaffeeliebhaber. Nach dem Motto „nadie toma el café de la misma forma“ haben die malagueños 9 verschiedene Kaffeevariationen eines Milchkaffees. Je nach Menge der hinzugefügten Milch gibt es jeweils einen Namen dafür; z.B. kann man eine „nube“ bestellen, eine Wolke (ganz wenig Kaffee mit ganz viel Milch), die nächste Steigerung wäre ein „sombra“, ein Schatten (etwas mehr Kaffee uns ein bisschen weniger Milch), über ein „mitad“ (das wäre Hälfte Kaffee, Hälfte Milch) bis hin zum „Solo“ (schwarzer Kaffee).  Viele Bars und Cafés haben anschauliche Abbildungen der jeweiligen Zusammenstellung der Kaffees an den Wänden, sodass man schnell seinen Favoriten findet. 

 

2. In der Metro von Málaga hängen große analoge Uhren, die an die alten britischen Eisenbahneruhren erinnern.  Und tatsächlich zeigen sie die Zeit auf englische Art an. Das heißt, dass eine Minute alle 59 Sekunden, statt 60 Sekunden, anschlägt.  Der Sekundenzeiger bleibt vor der 60. Sekunde stehen, und der Minutenzeiger gibt dann die letzte Sekunde an, indem sie vorrückt und damit die kommende Minute ankündigt.

 

3. Die Kathedrale von Málaga wird auch liebevoll „manquita“, die Einarmige, genannt, weil einer der zwei Türme aufgrund eines vorzeitigen Baustopps nicht fertig gebaut wurde. Es ragt also nur ein Turm in den Himmel und dennoch ist die Kathedrale die höchste in Andalusien.

Der in Málaga geborene und weltbekannte Maler Pablo Picasso hat es mit seinen Werken ins Guinnessbuch der Rekorde geschafft. Denn er schuf mehr als 13.500 Gemälde, 100.000 Drucke und Stiche, 34.000 Buchillustrationen und 300 Skulpturen und Keramiken.

 

4. Leuchttürme gibt es zuhauf an Spaniens Küsten, aber der Leuchtturm von Málaga (und der Leuchtturm von Farola del Mar auf Teneriffa) sind die einzigen Leuchttürme, die ein weibliches Geschlecht haben, also statt „faro“ heißen sie „farola“.

Der Cenachero, der Fischverkäufer,  ist ein volkstümliches Symbol von Málaga und bezieht sich auf den damaligen Beruf, bei dem die Fischer ihren frischen Fisch in einem Korb aus Espartogras auf den Schultern trugen und in den Straßen verkauften.

 

5. In Málaga gibt es eine Brücke, „Puente de Santo Domingo“, die inoffiziell auch die „puente de los alemanes“ genannt wird. Sie wurde vom deutschen Volk gespendet, als Dank für die Hilfe der Bewohner Málagas bei der Rettung von Besatzungsmitgliedern des Dreimasters SMS Gneisenau, als dieser in einem Sturm im Jahr 1900 vor Málaga unterging.  Als Jahre später, im Jahr 1907, der Fluss Guadalmedina in Málaga über die Ufer trat, riss er die alte bestehende Brücke mit sich. Daraufhin beschloss das deutsche Volk sich zu revanchieren, und begann, Geld für den Bau der "Puente de los Alemanes" (Brücke der Deutschen) zu sammeln.

Diese Heldentat brachte Málaga den Titel "Sehr gastfreundlich" ein, der von Königin María Cristina verliehen wurde. Er ist noch heute auf dem Wappen der Stadt zu lesen.

 

6. Die Bewohner Málagas werden auch "boquerones" (Sardellen) genannt. Dieser Spitzname kommt nicht  von  ungefähr, da die Sardelle der typische Fisch der Stadt ist und als Spezialität der Küche Málagas gilt. Er wird überall in den köstlichsten Variationen in Bars und Restaurants angeboten.

 

7. Im Februar  1937, inmitten des Spanischen Bürgerkriegs, geschah eine Gräueltat vor den Toren Málagas. Als die Nationalisten unter General Franco die Stadt eroberten, blieb der Bevölkerung nichts anderes mehr übrig als gen Osten, nach Almeria zu fliehen.  Es müssen nach Schätzungen Zehntausende gewesen sein, die versuchten über die Nationalstraße N-340 zu fliehen. Währenddessen kam es auf der Straße zu heftigen Bombardierungen durch spanische Flugzeuge und Beschießung durch zwei spanische Kriegsschiffe. Es wurden schätzungsweise zwischen 3.000 und 5.000 Geflohene getötet. Seitdem spricht man von dem "Massaker an der Straße von Almeria".

 

8. Die Biznaga ist eines der Symbole der Stadt und verbindet Schönheit und Duft. Sie besteht aus Jasminblüten, die in Kugelform auf den Stiel einer getrockneten Distel gesteckt werden und dann einen herrlichen Duft verströmen. Früher wurde sie als Lufterfrischer und gegen Stechmücken genutzt, heute ist sie eher ein dekoratives Element der malagueños.  Als “Biznaguero” wird der Jasminsträußchenverkäufer bezeichnet.

 

9. Die Stadt verfügt über mehr als 30 Museen und ist eine der spanischen Städte mit der höchsten Museumsdichte in ihrem historischen Zentrum.

 

10. Das „Centro Pompidou de Málaga“ ist die erste externe Außenstelle außerhalb Frankreichs für das renommierte Pariser Museum. Es wird auch „El Cubo“ genannt, weil es  die Form eines großen Glaswürfels hat. U. a. können Kunstwerke von Picasso, Chirico, Tony Oursler, Rineke Dijkstra, Frida Kahlo, Max Ernst, Francis Bacon, Alberto Giacometti, René Magritte und Sophie Calle angesehen werden.

 

11. Und übrigens, Málaga hat ca. 300 Sonnentage im Jahr bei einer Durchschnittstemperatur von 22°C.

 

Mehr Infos über Málaga hier:

Street Art in Málaga

 

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Barcelona

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