HINTERGRUND: Wie sicher sind sichere Anlagen noch?

22.07.2011 - Philipp Dyckerhoff 

Wahrscheinlich von vielen Anlegern unbemerkt hat die CNMV (Comisión Nacional del Mercado de Valores – spanische Wertpapieraufsicht) Ende Juni ihre Regeln für Geldmarktfonds geändert: nachdem sie bisher nur in Anlagen investieren durften, die wenigstens ein A2-Rating (ziemlich sicher) haben, ist es diesen nun erlaubt, auch in staatliche Rentenanleihen mit einem Rating von BBB- zu investieren. Dieses Rating entspricht praktisch einem „Ramsch – Status“. Damit wird eine Möglichkeit geschaffen, dass autonome Regionen, von denen viele wegen ihrer prekären finanziellen Lage in ihren Ratings abgestuft worden sind, ihre Anleihen „besser“ unterbringen können. Leider ändert damit nun auch die CNMV ihr bisher konservatives Verhalten und passt sich so dem vertuschenden aber leider nicht nachhaltige Lösungen schaffenden Zeitgeist an.

Was bedeutet das konkret für Anleger? Geldmarktfonds werden damit riskanter. Wahrscheinlich wird sich damit auch die zu erwartende Rendite erhöhen, aber das ist ja gerade nicht das Ziel von einem typischen Geldmarktfonds-Anleger.

Hintergrund zu Geldmarktfonds in Spanien: ca. 8 Milliarden Euro sind in Spanien in den 91 am Markt erhältlichen Geldmarktfonds investiert, und zwar von ca. 290.000 Anlegern (Daten von Inverco). Die Renditen sind bescheiden, seit Beginn des Jahres haben sie im Durchschnitt 0,8 erwirtschaftet. Das dürfte in Zukunft mehr sein, aber die Frage ist, ob der insgesamt damit verdiente Zins dann auch eine ausreichende Bezahlung des eingegangen Risikos darstellt.

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