NEWS: Kreditversicherungen lohnen sich

18.08.2008 - Christina Pape 

Auch wenn die spanische Regierung nach wie vor einen optimistischen Blick in die Zukunft kommuniziert, ist die Nachhaltigkeit der Krise auch in Spanien mittlerweile ein Fakt. Auch ein Fakt ist, dass bereits in den letzten Monaten aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage die Insolvenzen von Firmen erheblich gestiegen sind. Damit Zahlungsschwierigkeiten von Lieferanten nicht noch zusätzlich die ohnehin für viele Unternehmen schon nicht einfache Situation belasten, ist es in den meisten Fällen sinnvoll, über eine Kreditversicherung als zusätzliches Mittel und Werkzeug zur Risikokontrolle nachzudenken.

Gegenstand des Versicherungsschutzes ist der Ausfall von Forderungen bei Warenlieferungen oder auch Dienstleistungen. Ausser dem Versicherungsschutz im eigentlichen Sinne bieten die Kreditversicherer eine Reihe von zusätzlichen Serviceleistungen, nachstehend einige Beispiele:

Prävention: In der Regel benötigt der Versicherer vor Abschluss des Vertrages eine Liste der Kunden unter Angabe von allgemeinen Daten und den speziellen Zahlungsbedingungen für jeden Kunden. Jeder Kunde wird dann aufgrund von öffentlich zugänglichen Informationen oder auch aufgrund von Eigenerfahrungen aus der Datenbank des Versicherers klassifiziert. Demensprechend legt der Versicherer dann üblicherweise für jeden Einzelfall das versicherte Kreditrisiko fest. Die Entwicklung der versicherten Kunden wird in der Folge vom Kreditversicherer laufend beobachtet, über erhöhte Risiken wird der Versicherungsnehmer informiert, um so bereits im Voraus die notwendigen Maßnahmen ergreifen zu können.

Unterstützung für den Vertrieb: Seitens des Vertriebes kann dynamisch vorgegangen werden, da der Versicherungsnehmer schon zum Zeitpunkt des ersten Kontaktes mit dem potentiellen Kunden über dessen finanzielle Lage informiert ist.

Erleichtertes Inkasso: Wenn der Versicherungsnehmer es wünscht, kann der Versicherer das Inkasso gegenüber dem Schuldner durchführen. In vielen Fällen kann hierbei schon relativ kurzfristig die Zahlung der ausstehenden Beträge erzielt werden.

Wenn möglich, versucht der Versicherer gütlich die Rückzahlung der ausstehenden Beträge zu erzielen. Sollte dies nicht erfolgreich sein, werden die geeigneten Maßnahmen und Prozeduren für das Inkasso begonnen. Der Versicherer bedient sich hierbei, wenn nötig, der Hilfe von Anwälten und Korrespondenten im In- und Ausland. Wenn nach einem vertraglich festgelegten Zeitraum keine Zahlung erzielt werden konnte, kommt die eigentliche Versicherungsdeckung zum Tragen.

Die Erstattungen belaufen sich in den meisten Versicherungsverträgen auf Prozentsätze um
90 Prozent (ohne Mehrwertsteuer) bei Exporten und
80 Prozent (inklusive Mehrwertsteuer) bei Inlandsverkäufen.

Vom diesem Erstattungsbetrag wird oftmals noch eine vertragliche Selbstbeteiligung abgezogen. Sollte das Inkasso dann zu einem späteren Zeitpunkt noch erfolgreich sein, erstatten die meisten Versicherer dem Versicherungsnehmer zusätzlich einen Anteil des eingegangenen Betrages.

Wie bei fast allen Versicherungsverträgen können auch im Bereich Kreditversicherungen erhebliche Unterschiede zwischen den Angeboten der Versicherer auftreten. Wesentlich hierbei ist, dass die Bedingungen des Vertrages den eigenen Bedürfnissen angepasst sind. Einer der wesentlichen Punkte ist das vereinbarte jährliche Haftungslimit (in der Regel ein Mehrfaches der Jahresprämie), welches natürlich mindestens so hoch bemessen sein sollte, wie das Kreditrisiko des größten Kunden. Auch bei einem Vergleich der Prämien können sich zwischen den Angeboten verschiedener Versicherer teilweise erstaunliche Prämienunterschiede ergeben!

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