KOMMENTAR: Deutschlands Weg zur Eliteausbildung ist schwierig, aber notwendig

21.10.2007 -  

Wir können alles - auch Blütenträume Realität werden lassen: Was kaum zu hoffen war, alle drei Universitäten, Heidelberg, Freiburg und Konstanz (siehe Foto), sind gestern am Ende der zweiten Runde der bundesweiten Exzellenzinitiative in den elitären Kreis der Spitzenhochschulen in der Republik aufgenommen worden. Mit Karlsruhe, das den Spung schon 2006 schaffte, kommen jetzt sechs der neun Elite-Unis, deren zukunftsweisende Konzepte überzeugten, aus dem Süden Deutschlands.An Zufall kann da niemand glauben. Ganz offensichtlich hat man in Baden-Württemberg und Bayern früher erkannt, dass es des Wettbewerbs um die besten Köpfe bedarf, wenn man der nationalen und internationalen Konkurrenz standhalten will. Mehr Geld als andernorts wurde investiert. Aber es wurden auch durch moderne Gesetze organisatorische Bedingungen geschaffen, die Exzellenz begünstigen.Dass auch Stuttgart, Tübingen und Ulm nicht leer ausgingen, sondern mit ausgezeichneten interdisziplinären Forschungsvorhaben (Exzellenzcluster) und/oder ebensolchen Graduiertenschulen für den wissenschaftlichen Nachwuchs erfolgreich punkten konnten, dient dem Renommee. Und es wird sich auch finanziell auszahlen. Wie der gesamte, vor gut zwei Jahren von Bund und Ländern angestoßene universitäre Leistungswettbewerb.Er hat schon jetzt die Wissenschaftslandschaft in ganz Deutschland verändert. Viel klarer noch als von vielen Ranking-Ergebnissen ist vom Elite-Etikett abzulesen: Deutschlands Unis sind eben nicht alle gleich gut. Es gibt erhebliche Qualitätsunterschiede. Dabei hat die Initiative schon einen Qualitätsschub ausgelöst, der auch jene erreicht hat, die in dem wissenschafts-gesteuerten Ausleseprozess durchgefallen sind. Denn die strengen Ausschreibungsmaßstäbe für den Wettbewerb haben von allen Beteiligten verlangt, sich selbst, aber auch Dritten gegenüber Rechenschaft über Stärken wie Schwächen abzulegen.Nur wer weiß, wo er steht, kann Ziele nicht nur definieren, sondern auch mit Aussicht auf Erfolg angehen. Das Hauptziel ist klar zu benennen: Deutschland muss in der Forschung wieder international weit vorn notiert werden. Wenn in den nächsten Jahren die insgesamt 1,9 Milliarden Euro in die jetzt ausgezeichneten Universitäten fließen, dann wird der Vergleich mit blendend ausgestatteten amerikanischen Elite-Universitäten wie Harvard oder Stanford immer noch hinken.Und doch rücken die insgesamt neun Hauptsieger finanziell ein Stück näher an diese heran. Denn bei den staatlichen Zusatzgeldern bleibt es nicht. Das neue Renommee entfaltet, wie die Beispiele der beiden Münchener und der Karlsruher Uni schon zeigen, nicht nur einen Werbewert in Richtung Studierende und Professoren. Auch Sponsoren sehen sich angestiftet, dorthin zu geben, wo schon etwas ist und vielleicht viel mehr noch wird. Klar ist auch: Beim einmaligen Kraftakt darf es nicht bleiben. Elite muss sich immer wieder im Auslese-Wettbewerb beweisen.ptx/Südwest Presse Lothar Tolks

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