WISSENSWERT: Öffentliche Armenküchen: Für Viele Teil des Alltags

27.07.2012 - Meike von Lojewski / Barcelona für Deutsche 

Öffentliche Armenküchen öffnen ihre Türen für jedermann. Bis vor wenigen Jahren waren jedoch diejenigen, die sie tatsächlich in Anspruch genommen haben, hauptsächlich Menschen, die von der Gesellschaft ausgegrenzt waren, aber jetzt trifft man dort auch immer häufiger Arbeitslose und ganze Familien an, die sich erheblichen finanziellen Problemen ausgesetzt sehen und nicht einmal das Geld für eine nahrhafte Mahlzeit am Tag haben. Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise haben das Profil der “Kunden” von Armenküchen deutlich verändert.

Der Anstieg der Arbeitslosenrate, Probleme bei der Bezahlung der monatlichen Hypothek und fehlender familiärer Rückhalt sind die Hauptgründe dafür, dass immer mehr Personen Armenküchen aufsuchen müssen, die es in den meisten Grossstädten Spaniens gibt. Ausländer, junge Leute ohne Arbeit, alte Menschen, deren Rente nicht für ein warmes Essen reicht - die Situation macht vor niemandem Halt und so sind sie gezwungen, wenigstens einmal am Tag auf diesen meist kostenlosen Dienst zurückzugreifen.

Hilfe können die Betroffenen sowohl in öffentlichen als auch in privaten und religiösen Anstalten finden. Diese werden meistens von Städten und Gemeinden, nichtstaatlichen Organisationen, Stiftungen oder religiösen Einrichtungen wie der spanischen Caritas oder den “Hijas de la Caridad” geführt. Bei einigen von ihnen werden auch weiterführende Dienstleistungen angeboten: So wird zum Beispiel auch gebrauchte, aber gut erhaltene Kleidung an die Bedürftigen weitergegeben und erste medizinische Hilfe angeboten. Zudem stehen Sozialarbeiter bereit, um denen, die täglich in die Suppenküchen kommen müssen, mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und zu helfen, diese Situation zu überwinden.

Neben Subventionen von Seiten des Staates ist es den meisten Armenküchen dank Lebensmittelspenden von Unternehmen, Privatpersonen und Restaurants möglich, drei Mahlzeiten am Tag anzubieten (bestehend aus zwei oder drei Gerichten, Nachtisch, Brot und Wasser oder Wein). Die Zeiten für die Essensausgabe sind dabei streng geregelt, zumal oft in mehreren Schichten gegessen wird, um der steigenden Anzahl von Bedürftigen gerecht zu werden. Häufig müssen diese daher eine Wartezeit in Kauf nehmen, bevor sie von einem der vielen Menschen bedient werden, die hier ehrenamtlich tätig sind.

Die Armenküchen nehmen gern auch ihre Lebensmittelspenden entgegen. Mehr Informationen finden Sie zum Beispiel unter

http://www.madrid.es/portales/munimadrid/es/Inicio/Ayuntamiento/Servicios-Sociales/Inmigracion/Guia-de-recursos-para-la-poblacion-inmigrante?vgnextfmt=default&vgnextoid=fbb47e8686e9d210VgnVCM1000000b205a0aRCRD&vgnextchannel=d33d9ad016e07010VgnVCM100000dc0ca8c0RCRD&idCapitulo=5512254.













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