TIPP: Es ist wieder soweit: Die Feria von Sevilla

17.04.2012 - Meike von Lojewski / Barcelona für Deutsche 

Kaum ist Ostern vorbei, freuen sich vor allem die Südspanier schon auf ihr nächstes Fest: die “Feria de Abril” in Sevilla. Aber auch für Touristen aus dem In- und Ausland stellt er eine grosse Attraktion dar, der sechstägige Rausch aus Farben, Lärm und Fröhlichkeit. Dieses Jahr wird ab dem 23. April in der andalusischen Hauptstadt gefeiert, getanzt und der Sherry fliesst in Strömen - bis das Feuerwerk am Sonntagabend das Ende der Festwoche verkündet.

1847 gab es die Feria de Abril zum ersten Mal, damals als Getreide- und Viehmarkt, der von nun an jährlich stattfand. Die weitere Entwicklung ist den Frauen der Händler zu verdanken. Da diese ihre Männer nicht allein auf der Messe wissen wollten, schufen sie sich und ihren Familien kleine Markt-Residenzen in Form von luftigen Zelten mit spitzen Dächern. Dort fand dann der gesellschaftliche Teil der Verkaufsmesse statt. Diesen Markt gibt es natürlich schon lange nicht mehr. Aber die “Casetas”, Zelte mit spitzem Dach, die findet man auch heute noch auf der Feria. Sie werden liebevoll geschmückt und dekoriert mit Spiegeln, Bildern und vor allem sehr vielen Stühlen.

Die meisten Zelte sind in Privatbesitz, sie gehören entweder Familien, Vereinen oder Firmen. Daher kennen sich im Zelt die meisten Gäste, da nur diejenigen eingelassen werden, die eine offizielle Einladung haben. Darauf achtet strengestens der Türsteher in Uniform. Man kommt zum Essen, Trinken, Plaudern, Singen und Tanzen zusammen - teilweise bis zu 18 Stunden am Tag. Dabei spielen Musikkapellen moderne Ohrwürmer, aber meist sind es doch traditionelle Rumbas, Bulerias, Pasodobles und vor allem Sevillanas. Dabei handelt es sich um einen bezaubernden, aber recht komplizierten Volkstanz mit Elementen aus dem Flamenco, der paarweise getanzt wird. Jedes Lied folgt einer festen Schrittfolge, alle Tänzer drehen sich in denselben Momenten und werfen die Arme in die Luft. Jeder kennt die Texte auswendig und klascht im Dreivierteltakt mit.

Fünfzehn Strassen untergliedern das 450.000 Quadratmeter grosse Areal der Feria, alle sind nach berühmten Stierkämpfern benannt. Es befindet sich am Rande des Stadtviertels “Los Remedios”. Die Heerscharen der Besucher kommen meist per Pedes, Zug, Bus oder Auto, viele aber auch in ein- bis sechsspännigen Kutschen oder hoch zu Ross. Dabei sitzen die “Caballeros” im Sattel, die Kinder davor, die Frau dahinter. Der Rock ihres meist leuchtenden Flamencokleides ist malerisch über die Kruppe des Pferdes drapiert. Dies ist sicherlich die angenehmste Art, sich zwischen den Festzelten zu bewegen. Nur wer sich noch auf dem Rummelplatz mit Riesenrädern, Buden und Fahrgeschäften vergnügen möchte, der sollte dies doch besser wieder zu Fuss tun.

Wollen Sie Spanien einmal wirklich authentisch erleben? Dann solllten Sie sich die Feria de Abril in keinem Fall entgehen und sich von dem farbenfrohen Treiben begeistern lassen!

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